Efringen-Kirchen. Recht früher Beginn, zügiger Verlauf und recht frühes Ende bei tollen Qualitäten und etwas unterdurchschnittlicher Menge – so lässt sich der Herbst 2015 für die Bezirkskellerei Markgräflerland (BKM) und ihre rund 1100 genossenschaftlich erzeugenden Mitglieder umschreiben, sagt Geschäftsführer Gerhard Rüdlin. „Wir hatten vom ersten Hauptlesetag am 14. September bis zum letzten Tag am 8. Oktober durchgängig gesundes Lesegut und Mostgewichte allesamt im Qualitäts- und Prädikatswein-Bereich“, sagt der Geschäftsführer, für den der diesjährige Herbst der 45. und letzte in dieser Position ist. Damit sei man rund zehn Tage früher als 2014 fertig gewesen, wobei es sich laut Pressemitteilung einmal mehr bewährte, dass die BKM in den vergangenen Jahren stark in die Leistungsfähigkeit der Technik in Annahme und Kelterei investierte. „So wurden trotz des zügigen Verlaufs der Lese die Nerven aller Beteiligten geschont und konnte bei überwiegend schönem, sonnigen Wetter auch die Arbeit unserer Winzerinnen und Winzer draußen ruhig und angenehm ablaufen“, sagte der Geschäftsführer. Sehr erfreulich fällt laut Pressemitteilung auch der Blick aufs angelieferte Traubengut aus. Gesundes, frisches und auch von den Inhaltsstoffen her sehr ansprechendes Lesegut habe man durch alle Sorten erhalten. Die Mostgewichte, gerade bei den Burgundern, seien bei durchweg begeisternden 90 und mehr Oechsle gelegen, so Gerhard Rüdlin. Gleichzeitig hätten die in den letzten Lesetagen kühlen Nachttemperaturen zu den gewünschten Zuwächsen der für ein harmonisches Geschmacksbild wichtigen Säurewerte gesorgt. Allerdings seien die Burgundertrauben aufgrund der Trockenheit im Juli und August kleinbeerig ausgefallen, was im Wesentlichen Grund für die geringeren Mengen sei. Die Mengeneinbußen im Vergleich zum Vorjahr beziffert man in der Bezirkskellerei auf 15 bis 20 Prozent. Beim Blick aufs nun weitgehend abgeschlossene Weinjahr 2015 – es hängen noch einige Gutedel- und Spätburgundertrauben für Eiswein und/oder Auslesen in den Rebbergen – sei deutlich zu erkennen, dass durch den Klimawandel zukünftig frühe und zügige Herbste wie 2015 häufiger oder vielleicht sogar der Regelfall werden. Da es in diesem Jahr problemlos gelang, die rund 930 Hektar Ertragsrebfläche von Ehrenkirchen im Norden über Ballrechten-Dottingen bis in die Raumschaft Efringen-Kirchen/Kandertal und zum Grenzacher Hornfelsen innerhalb von nur gut drei Wochen zu ernten und in die Keller zu bringen, brauche es dem Erzeugerbetrieb nicht bange sein, auch künftig die Herausforderungen eines frühen und schnellen Herbstes zu bewältigen, sagt Rüdlin. Und er freut sich auf vielversprechende 2015er Weine aus allen Lagen des zweitgrößten badischen Erzeugerbetriebs.