Efringen-Kirchen (jut). Die Natur- und Vogelfreunde Efringen-Kirchen suchen weiter nach Grundstücken, um die Biotopvernetzung voranzutreiben. „Wir haben einige in Aussicht“, deutete der Vorsitzende, Bernhard Wiesler, bei der gut besuchten Generalversammlung im Museumskeller der Alten Schule an. Wieder einmal war der Verein 2015 sehr aktiv: 500 Sträucher wurden nicht nur entlang der Bäche gepflegt, auch wurden mehrere Apfelhochstämme gepflanzt. Nach wie vor kann sich der Verein gerade bei Pflegeeinsätzen auf mehrere junge Mitglieder verlassen, die sich auch im Vorstand einbringen. Die Wanderwege entlang von Engebach, Feuerbach oder Mühlebach wären in Efringen-Kirchen längst nicht so attraktiv, wenn die Natur- und Vogelfreunde sie nicht im Rahmen der Bachpatenschaften regelmäßig pflegen würden. Sieben Einsätze mit 250 Stunden haben die Naturschützer hier geleistet. 21 Bänke werden vom Verein kontrolliert, 352 Nistkästen betreut. Die Wintermonate sind für den Rückschnitt vorgesehen – „wir hoffen, dass weiterhin viele mitmachen“, so Wiesler. Der Vorsitzende freute sich auch darüber, dass genügend Helfer beim Winzerfest zur Verfügung standen: „Dort und auf dem Weihnachtsmarkt erzielen wir unsere Einnahmen, die wir dann für die Naturschutzarbeit aufwenden“, sagte Wiesler. Bei der „1200-Jahr-Feier-Kirchen“ übernahm der Verein die Bewirtung und bekam einige Spenden, die an das Organisationsteam der Feier gingen. Wichtig war für den Vorsitzenden auch, auf die Monatsversammlungen hinzuweisen und er lud ausdrücklich die Mitglieder dazu ein, zu kommen. „Wir besprechen Einsätze, und generell sind die Versammlungen als Rückmeldungen für unsere Arbeit wichtig“, meinte Wiesler. Schriftführer Alfred Schneider berichtete, dass in Sachen Nistkastenkontrolle 26 Nistkästen im Bereich der Teilfläche 1 des Rhein-Rückhalteraums dazugekommen sind. Hier wurde eine Vereinbarung mit dem Regierungspräsidium getroffen. Ein „Highlight“ war der Ausflug in den Taubergießen. Der Verein beteiligte sich überdies am Kinderferienprogramm – Philipp Schoch hatte für die Kinder ein Suchspiel im Wald vorbereitet. Kummer machte die Photovoltaikanlage auf dem Schuldach, ein Wechselrichter musste ersetzt werden. Beteiligen will sich der Verein auch in diesem Jahr wieder an Winzerfest und Weihnachtsmarkt. Beim Jahresausflug wollen die Mitglieder am 18. Juni in die Schweiz zur Vogelwarte Sempach und ins Naturama fahren. Peter Ludin als erster Rechner konnte trotz der höheren Reparaturrechnung für die Photovoltaikanlage ordentliche Einnahmen verkünden. Naturwart Bernd Münkel hielt die Statistik zur Nistkastenbelegung bereit, die etwas besser war als in den Vorjahren. 73 Prozent der Kästen waren belegt, die „Hauptmieter“ sind mit 146 Exemplaren die Kohlmeisen, gefolgt von Blaumeisen (53), Kleibern (31), Feldsperling (3), Waldbaumläufer (2) und einem Gartenrotschwanz. „Zudem bewohnen auch Siebenschläfer, Mäuse und Wespen die Kästen“, schmunzelte Münkel. Noch nicht angesiedelt hat sich der Steinkauz, obwohl die Vereinsmitglieder acht Röhren aufgehängt haben. „Früher kam diese kleine Eule hier sehr häufig vor“, informierte Münkel. Die zwei Storchenjungvögel auf dem Kirchener Kirchturm haben das eher nasse Frühjahr 2015 leider nicht überlebt. Eine seltene Wasseramsel wurde am Feuerbach gesichtet, Turmfalken kommen im Kirchturm von Kirchen vor. „Leider aber finden viele Vogelarten, die früher hier gängig waren, kaum mehr Nahrung, weil insbesondere Ackerrandstreifen und Hecken fehlen“, bedauerte Münkel.