Efringen-Kirchen Weisheit von Sokrates und Bär Balou

Weiler Zeitung
Glückliche Gesichter am Ende einer Schullaufbahn in Efringen-Kirchen: 84 Schülerinnen und Schüler der Real- und Werkrealschule am Schulzentrum verlassen die Einrichtung. Foto: Marco Schopferer Foto: Weiler Zeitung

Schulzentrum: 84 Jugendliche erhielten in Efringen-Kirchen ihre Abschlusszeugnisse

Von Marco Schopferer

Ein rauschendes Abschlussfest in der Mehrzweckhalle von Efringen-Kirchen: 84 Jugendliche bekamen ihre Abschlusszeugnisse und durften mit ihren Eltern und Lehrer den Beginn eines neuen Lebensabschnittes feiern.

Efringen-Kirchen. Rektor Volker Pietschmann zitierte den Philosophen Sokrates, der bereits vor 2500 Jahren beklagt haben soll: „Die Kinder heute sind Tyrannen. Sie widersprechen ihren Eltern, kleckern mit dem Essen und ärgern ihre Lehrer.“ Nicht viel habe sich bis heute geändert, „diese Zeit des Heranwachsens ist eine wilde, aufregende und manchmal grausame Zeit – für alle Beteiligten“. Die eigenen Kinder und die Schüler wachsen plötzlich zu „rotzigen Fremdlingen“ heran. Die neuere Hirnforschung belege, dass der „Kopf des Teenagers eine gewaltige Baustelle ist – und damit nur begrenzt einsatzfähig“, sprach der Rektor mit einem Augenzwinkern so manchen Anwesenden aus dem Herzen. Und in solch hormonell wilden Zeiten müssten die Schüler einen besonderen Leistungsbeweis bringen. Gymnasiasten hätten es da einfacher, wer dort in die elfte Klasse versetzt wird, bekomme die Mittlere Reife ohne Büffeln und Schwitzen als Abgangszeugnis. Am Schulzentrum müssten die Jugendlichen hingegen hohe Konzentration zeigen, um ihren Abschluss ordentlich zu schaffen.

Der Rat von Rektor Pietschmann: „Seid stolz auf das, was ihr bislang erreicht habt und freut euch auf die Herausforderungen, die in Zukunft auf euch warten. Geht mutig und voller Zuversicht euren Weg, auch wenn er nicht immer geradlinig verläuft.“

Bürgermeister Philipp Schmid riet den Abschlussschülern: „Bleiben sie beharrlich. Lassen sie sich nicht entmutigen. Es wird Zeiten geben, in denen sie zweifeln, an sich und an den anderen um sie herum“. Es gehe in Anlehnung an einen aktuellen Popsong weniger um ein „geiles Leben voller Champagnerfeten“, als darum, eigene Talente für sich selbst und auch das Umfeld einzusetzen. In Anlehnung an den Theologen Paul Gerhardt sagte Schmid: „Große Gelegenheiten, anderen zu helfen, ergeben sich selten, kleine dagegen tagtäglich.“ Und noch ein erhabenes Wort „eines großen Philosophen und Filmstars, Balou, der Bär“, gab Schmid mit Blick auf die Wichtigkeit eines zufriedenen Lebens den Abschlussschülern mit: „Denn mit Gemütlichkeit kommt auch das Glück zu dir.“

Elternbeiratsvorsitzender John Stiefvater mahnte davor, sich einem ausschließlich hedonistischen, spaßbetonten Lebensstil zu verschreiben. Denn: „Wer sinnerfüllt und tugendhaft lebt, der lebt länger“. Allerdings „ist Sinnerfüllung auch schwer zu erreichen“.

Mit dem textlich leicht veränderten Hit der Spider Murphy Gang „Skandal im Sperrbezirk“ begeisterten Yannick Liebert und Band (Colin und Tizian Kalchschmidt, Pierre Fröhle und Jason Zwarg) die Besucher. Annika Tschöpe beeindruckte mit dem selbstkomponierten Lied „Wieder Kind“, Aileen Frick sorgte mit dem Instrumentalstück „River flows in you“ für anhaltende Gänsehautmomente. Durchs Programm führten charmant und routiniert Amra Karahodzic, Yannik Liebert, Lara Boldt und Annika Tschöpe.

Zum Schluss standen die vier Abschlussklassen auf der Bühne, intonierten gemeinsam das Lied „Sowieso“ von Mark Forster. Der Refrain lautete als wünschenswertes Lebensmotto: „Egal, was kommt, es wird gut, sowieso. Immer geht ne neue Tür auf, irgendwo. Auch wenn´s grad nicht so läuft, wie gewohnt. Egal, es wird gut, sowieso.“

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