Efringen-Kirchen Weizen eine gute Alternative

Weiler Zeitung
Die Weizenernte 2014 war gut, die Anbauflächen um Efringen-Kirchen haben sich ausgedehnt. Foto: jut Foto: Weiler Zeitung

Ackerbautag in der Engemühle: Preise für Mais bereiten den Landwirten Sorgen

Von Jutta Schütz

Rebland. Der Markt für Getreide, Mais und andere Kulturen war Thema beim Ackerbautag in der Engemühle mit rund 100 Landwirten: Zur Zeit sind die Landwirte aus dem Rebland nicht glücklich mit den Maispreisen – und dies ist immer noch die Hauptkultur rund um Efringen-Kirchen.

„Derzeit liegen die Preise für einen Doppelzentner Mais bei bescheidenen 16 Euro – in guten Jahren wie 2012 und 2008 waren es 25 und 23 Euro pro Doppelzentner“, berichtete Referent Rolf Hess vom Fachbereich Landwirtschaft des Landratsamts. Für Brotweizen könnte sich ein Preis von 18 Euro pro Doppelzentner realisieren lassen. Die Wirtschaftlichkeit von Körnermais und Brotweizen pro Hektar ist, was die Betriebskosten angeht, fast deckungsgleich. Die Weizenernte war 2014 im südlichen Markgräflerland ausgezeichnet.

Allerdings lässt sich mit Mais häufiger Gewinn erzielen, da umgerechnet auf den Hektarertrag 120 Doppelzentnern Körnermais 85 Doppelzentner Brotweizen gegenüberstehen, rechnete Hess vor. „Sobald Meldungen aus der Südhemisphäre eintreffen, dass es weniger Getreide geben könnte, steigt der Preis – am Markt wird einfach spekuliert“, meinte er. Als Folge warten viele Landwirte im Kreis noch ab, was Vertragsabschlüsse über Mengen angeht.

Als Ausgleich für die schlechteren Preise sei der sinkende Ölpreis zu werten, dieser reduziert die Betriebskosten der Höfe. „Reich wird man bei allem, was man macht, nicht, wenn man bedenkt, dass die Festkosten bei einem 30-Hektar-Betrieb pro Hektar manchmal um die 660 Euro liegen können“, konstatierte Hess und erntete Kopfnicken.

Ob sich die Maisanbauflächen im Kreis wieder ausweiten werden, nachdem die Vorschrift zur Fruchtfolge wieder gefallen ist, bleibt eine Frage, die Jochen Winkler vom Fachbereich Landwirtschaft auf Rückfrage nicht abschließend beantworten konnte. Tatsache sei, dass der Maiswurzelbohrer sich als Schädling in der Gegend eingenistet habe, gab er weiter. Seine Einschätzung ist, dass die meisten Landwirte bei der Fruchtfolge bleiben werden, allein um die Schäden durch den Maiswurzelbohrer gering zu halten und auch, weil Weizen derzeit eine gute preisliche Alternative zum Mais sei. Hinzu kommt, dass durch das nun vorgeschriebene Greening auf den Ackerflächen eines Betriebs eine bestimmte Mindestzahl unterschiedlicher Kulturen gleichzeitig angebaut werden muss.

„Betriebe mit einer Ackerfläche von zehn bis 30 Hektar müssen mindestens zwei verschiedene Kulturpflanzen setzen, Betriebe über 30 Hektar drei. Dabei darf der Anteil der Hauptkultur nicht größer als 75 Prozent sein. Fünf Prozent der Anbaufläche sind als ökologische Vorrangfläche auszuweisen“, zählte Winkler die Vorschriften auf.

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