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Eimeldingen Eimeldingen denkt über Anzeige nach

Weiler Zeitung
Nicht überall brannte das Fasnachtsfeuer so geordnet ab, wie hier am Sonntag in Kirchen. Foto: Marco Schopferer Foto: Weiler Zeitung

Im Rebland wurden viele Fasnachtsfeuer von Brandstiftern vorzeitig angezündet

Rebland (mao). Eine Anschlagsserie auf Fasnachtsfeuer beschäftigt Veranstalter und Einwohner. Gleich sechs Reisighaufen wollten unbekannte Täter in der Nacht auf Freitag entzünden. In Märkt, Welmlingen, Wintersweiler und Huttingen hielten sich die Brandschäden noch in Grenzen, während in Mappach rund zwei Drittel und in Eimeldingen das gesamte Fasnachtsfeuer niederbrannte. Nur durch das große Engagement der ehrenamtlichen Helfer und die Solidarität der Bevölkerung konnte in Eimeldingen das Fasnachtsfeuer neu aufgebaut werden. Und auch in Mappach sorgten zusätzliche Holzspenden und einiges an Mehrarbeit für ein schlussendlich schönes Fest.

Doch viele Eimeldinger gingen davon aus, dass das Feuer durch den Anschlag in diesem Jahr ausfällt. Schon am Fackelumzug nahmen nach Schätzung von Bürgermeister Manfred Merstetter nur halb so viele Kinder teil und auch zum Scheibenfeuer kamen trotz guter Witterung viel weniger Besucher als in den Vorjahren. „Viele haben wohl nicht daran geglaubt, dass wir es schaffen, in so kurzer Zeit wieder neu aufzubauen“, ist sich der Bürgermeister sicher. Nun fehlen dem Förderkreis für den Kindergarten St. Martin merklich Einnahmen durch die Bewirtung.

Glück hatte man in Märkt, Welmlingen sowie Huttingen, wo die Feuerwehren überaus schnell vor Ort waren und die Brandnester löschen konnten. In Wintersweiler ging das gelegte Feuer gar von selbst aus. Die Empörung ist dennoch groß. Von einer „veritablen Dreckspatzerei“ spricht beispielsweise Huttingens Feuerwehrkommandant Tino Schörlin. Nicht nur er glaubt, dass solche Aktionen „der Todesstoß für dieses Brauchtum sein können“. Man habe soviel Arbeit mit dem Fasnachtsfeuer, dass man es nicht auch noch nachts bewachen könne.

Schörlin ist sich allerdings sicher, dass die mutmaßlichen Täter im Huttinger Fall überführt werden können. Augenzeugen haben sich sowohl den Fahrzeugtyp, Farbe als auch ein Großteil des Kennzeichens des Autos notiert, das unmittelbar nach Brandausbruch vom Tatort geflüchtet ist. Es werden wohl schon erste Namen gehandelt, „aber da muss man natürlich vorsichtig sein“, mahnt Schörlin.

Knifflig dürfte die juristische Aufarbeitung der Serienbrandstiftung werden. Die entzündeten Gartenabfälle hatten keinen bezifferbaren Wert und sollten ja sowieso verbrannt werden. Von einer Sachbeschädigung kann da kaum die Rede sein. Und ein Paragraph, der beispielsweise einen „Anschlag auf das Brauchtum“ ahndet, findet sich im Strafgesetzbuch nicht. Womöglich lassen sich aber die Verdienstausfälle bei der Bewirtung in Eimeldingen justiziabel aufrechnen oder das nicht genehmigte Entfachen von Feuern nach einer Umweltschutzverordnung. Eimeldingens Bürgermeister Manfred Merstetter hat jedenfalls das Landratsamt um argumentative Hilfe gebeten und wollte gestern Nachmittag auch bei der Polizei Anzeige erstatten. Er kann sich übrigens auch vorstellen, dass die Täter außerhalb der Gerichtsbarkeit Sühne zeigen. „Die können gerne zur Entschädigung bei einer Bachputzete in Eimeldingen mithelfen“, sagte Merstetter gestern gegenüber unserer Zeitung.

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