Eimeldingen (cl). Wie kann die Gemeinde Eimeldingen die Flüchtlinge unterbringen und betreuen, die ihr vermutlich nächstes Jahr zugewiesen werden" Die Beantwortung dieser Frage beschäftigte den Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Bürgermeister Manfred Merstetter listete akribisch auf, was er bisher alles unternommen hat. Die Gemeinderäte hatten sich von der Verwaltung aber mehr erhofft. Sie forderten ein umfassendes Konzept ein. Derzeit leben in Eimeldingen je eine Handvoll Flüchtlinge aus Afghanistan und aus Syrien, die privat und im kommunalen Wohnhaus der Gemeinde untergebracht sind. 2016 muss die Kommune bis zu 28 Flüchtlinge unterbringen. Merstetter berichtete, „dass die Gemeinde weder freie Wohnungen, noch freie Gewerbe- oder Baugrundstücke zur Verfügung hat“. Die Besitzer von geeigneten Flächen zur Aufstellung mobiler Wohnstätten seien nach einem Verkaufsangebot gefragt worden, der Gemeinderat sei darüber informiert. Das Landratsamt dulde mobile Unterkünfte für drei Jahre. Der Neubau von Wohnungen, die sowohl bedürftigen Deutschen als auch Flüchtlingen zur Verfügung stehen, würden vom Land auch bezuschusst. Ein Interessent wollte auch den zum Verkauf stehenden „Ochsen“ erwerben, um Flüchtlinge darin unterzubringen, wie es wohl auch in der Vergangenheit schon der Fall war. Die Besitzer ließen sich dafür aber nicht erwärmen. Für den Gemeinderat war der Bericht Merstetters indes nur ein Blick in die Vergangenheit, kein in die Zukunft gerichteter Plan. Rita Messmer fand, es „gibt keinen Vorschlag, was wir konkret machen können.“ Auch Ideen zur Betreuung fehlten ihr. Das bemängelte unter den Zuhörern auch Familie Schwald, die eine Wohnung an die syrische Familie vermietet hat. Schwalds berichteten, wie wichtig es sei, für eine Begleitung der Flüchtlinge zu sorgen. Mit einer Wohnung alleine sei es nicht getan. Behördengänge seien nötig. Man habe sich damit aber ziemlich alleingelassen gefühlt. Mühsam sei schon das Herausfinden, wer für was zuständig ist. Das Rathaus habe dabei keine gute Figur abgegeben. Die Flüchtlinge seien gewiss eine große Aufgabe, so das Ehepaar, „aber wenn jeder seinen Teil dazu tut, ist sie in den Griff zu kriegen.“ Zuhörer Hartmut Kern schlug die Bildung eines runden Tischs mit Bürgern vor. Eine andere Zuhörerin dachte ans Integrieren der Flüchtlinge mit Hilfe der Vereine. Mike Sexauer ergänzte, „jeder hat etwas davon, wenn nicht zehn junge Männer an der Halle sitzen, sondern wenn sie im Fußballverein kicken“. Er schlug vor, am Neujahrsempfang für einen runden Tisch für Flüchtlinge zu werben. Mit neun Jastimmen und der Enthaltung von Merstetter beschloss der Rat schließlich auf Vorschlag von Simon Weiske, die Verwaltung damit zu beauftragen, ein Unterbringungskonzept inklusive Klärung von Grundstücksangelegenheiten und Möglichkeiten der Betreuung auszuarbeiten.