Die Gemeinde Eimeldingen will im ehemaligen Gewerbeareal „An der Kander“ Holzhäuschen, wie man sie von Campingplätzen her kennt, aufstellen, um dort Flüchtlinge unterzubringen. Mit der Bahn soll rasch über einen Pachtvertrag oder möglichst gleich einen Kauf des Grundstücks an der Lärmschutzwand gesprochen werden. Von Clemens Leutz Eimeldingen. „Ich war ja zunächst skeptisch“, sagte Planer Hartmut Kern am Dienstag im Gemeinderat. Doch das Konzept mobile Häuschen habe ihn schließlich überzeugt; und Bürgermeister Manfred Merstetter hatte es schon von vornherein favorisiert. Ein Argument waren neben dem Komfort die günstigen Kosten: für fünf Holzhäuschen müsste die Gemeinde 230 000 Euro auf den Tisch legen, während Container für 20 Personen 300 000 Euro und eine modularen Holzbauweise 440 000 Euro kosten würden. Bei allen drei Varianten addierten sich dazu 58 000 Euro für die Erschließung. Kern, der die Planskizzen und ein detailliertes Konzept für die Gemeinde gratis erarbeitet hatte, riet auch dringend dazu, nördlich der Häuschenreihe einen kleinen Bolz- und Spielplatz, vielleicht ergänzt um eine Grillstelle zu schaffen. „Sonst kriegen die Bewohner einen Koller, das würde uns auch nicht anders gehen“, erklärte Kern. In den schlichten Unterkünften ohne Fundamente sollen teils Doppelstockbetten stehen. Der Schimmelbildung soll eine doppelte Zwangsbelüftung vorbeugen. Damit sie auch im Freien, auf einer Waschbeton-Terrasse aufgestellt werden können, sollen die Stühle aus Plastikmaterial sein. Die Außenanlage könnten die Flüchtlingen auch selbst herrichten, andernorts habe sich die Eigeninitiative bewährt. Ein Gasanschluss sei auch nicht nötig, die üblichen Gasflaschen täten es auch, sagte Kern unter Hinweis auf Beispiele in Bayern. Kern riet, die vermutlich vier, fünf Häuschen möglichst weit südlich entlang der Lärmschutzwand aufzureihen und mit den Anwohnern der bestehenden Bebauung „An der Kander“ rasch Kontakt aufzunehmen, um sie einzubinden. Die mobilen Holzhäuschen dulde das Landratsamt lediglich als Provisorium für drei Jahre, brachte Kern in Erfahrung. Dann müssten die angedachten „richtigen“ Häuser in Massivbauweise stehen; der Gemeinderat hatte ja ins Auge gefasst, Wohnraum zu schaffen, der später auch für sozial Schwache zur Verfügung steht. Für seinen Vortrag erntete Kern dankbaren Applaus, zumal seine Arbeit bislang ehrenamtlich war. Das soll zumindest vorerst auch so bleiben, Kern lehnte den Vorschlag von Birgit Pohl und Bürgermeister Manfred Mer-stetter ab, ihn förmlich gegen Honorar mit dem Projekt zu beauftragen. Vor weiteren Schritten muss sich die Gemeinde ohnehin zuerst das Grundstück der Bahn sichern, wobei sich Merstetter auf Nachfrage von Rita Messmer optimistisch zeigte. Ihm liege mündlich ein Angebot der Bahn vor.