Von Clemens Leutz Eimeldingen. Gerade die Landwirtschaft prangert ihren Flächenverlust durch Zersiedelung und Neubaugebiete auf besten Ackerflächen an. Sinnvoller wäre Innenverdichtung – doch rückt die Wohnbebauung dadurch landwirtschaftlichen Betrieben näher, drohen neue Konflikte. Vor allem aber die Parkplatzfrage sorgt bei der Schließung von Baulücken und bei Aufstockungen für Verärgerung, zeigte sich am Dienstag wieder im Gemeinderat Eimeldingen. Bereits vor zwei Wochen führte der Bauantrag zum Neubau von drei Reihenhäusern mit Garagen an der Hauptstraße 46 zu einem längeren Wortgefecht in der Gemeinderatssitzung. Anwohner Dieter Jacob führte diverse Bedenken gegen das Vorhaben ins Feld, die er am Dienstag noch um die Kritik am Verhalten der Verwaltung ergänzte; er wünschte sich vor allem mehr Gehör für die Bürger. Sie könnten sich auch im Gemeinderat erst nach einem Beschluss zu Wort melden, klagte Jacob. Bürgermeister Manfred Merstetter zeigte Verständnis für das Anliegen der Anwohner, hob aber auch wiederholt auf die sehr begrenzten Möglichkeiten ab, die eine Gemeinde habe. Zuständig sei nun mal in erster Linie das Landratsamt als Genehmigungsbehörde. Außerdem seien schon bei der Bauvoranfrage alle Einsprüche abgewiesen worden. Durch die Genehmigung der Voranfrage habe der Bauherr sogar einen Rechtsanspruch darauf, das Projekt verwirklichen zu dürfen. Neue Grenze fragwürdig Vor zwei Wochen hatte Jacob, dessen Familie seit Generationen an Ort und Stelle ansässig ist, unter anderem Probleme für seine Brennerei befürchtet, wenn die Wohnbebauung seinem Betrieb sehr nahe rücken würde. Vor allem aber bezweifelte er, dass die Stellplatzverordnung der Gemeinde eingehalten werde, die für Wohnungen mit über 45 Quadratmetern jeweils zwei Parkplätze vorschreibt. Nachdem sich auch Gemeinderäte gefragt hatten, wo denn wohl die Stellplätze ausgewiesen seien, wurde die Abstimmung vor zwei Wochen vertagt. Der Bauherr sollte nachweisen, dass die geforderten Parkplätze vorhanden sind. Das hatte er derweil bis zur Sitzung am Dienstag auch getan. Das räumte Bernhard Bodack ein, doch nun stelle sich die Frage, wo denn die Stellplätze für die vorderen Wohnungen geblieben seien. Birgit Pohl fiel auf, dass in der Voranfrage das Areal noch als eine einzige Parzelle ausgewiesen war, „doch jetzt ist es abparzelliert“. Diese Teilung des Grundstücks sei ein „Kniff“, um für die drei Reihenhäuser eine Genehmigung zu erhalten, „doch der Altbestand hat keine Parkplätze mehr“. Deshalb fühle sie sich auch an die Voranfrage nicht mehr gebunden. Der Gemeinderat könne indes „nur beschließen, was beantragt ist, und vorne ist nichts beantragt“, sagte Merstetter. Und die Gemeinde werde bei einer Grundstücksteilung auch nicht gehört, selbst wenn die Grenzziehung „höchst fragwürdig“ sei. Da für das jetzige Gesuch die erforderlichen sechs Parkplätze nachgewiesen seien, werde das Landratsamt bei einer Ablehnung durch die Gemeinde „das Einvernehmen ersatzweise herstellen“. Und bei einem möglicherweise rechtswidrigen Beschluss werde er vielleicht sogar Widerspruch einlegen müssen. Das müsse er noch in Lörrach klären. Zu den von Martina Bleile angesprochenen möglichen Konflikten zwischen neuen Bewohnern und dem Betrieb Jacobs ergänzte Merstetter, dass die Brennerei Bestandsschutz genieße. Dem Bauantrag stimmte schließlich nur Merstetter zu, der Gemeinderat stimmte bei einer Enthaltung von Axel Ludwig dagegen. Eine ähnliche Diskussion entspann sich bei einem weiteren Bauantrag für die Aufstockung eines Gebäudes in der Dorfstraße. In solchen Fällen müssten nicht die üblichen Stellplatzzahlen nachgewiesen werden, erläuterte Mer-stetter.