Von Uli Nodler Basel. Wer will diesem FC Basel noch den Meistertitel 2015 abspenstig machen" Der FC Zürich sicherlich nicht. Die „Bebbi“ demütigten den Erzrivalen gestern im heimischen St. Jakob-Park und überrollten die überforderten Gäste mit 5:1-(2:0). Die Emotionen schlugen in diesem Klassiker hohe Wellen. Für Aufregung in der früh entschiedenen Partie sorgten vor allem die Platzverweise in der ersten Halbzeit gegen Davide Chiumiento und Shkelzen Gashi sowie die Zürcher Fans. Sie warfen derart viel pyrotechnisches Material an den Spielfeldrand, dass Schiedsrichter Sascha Amhof nach 72 Minuten die Partie unterbrach und die Mannschaften in die Kabinen schickte. Der Unparteiische sah die Sicherheit nicht mehr gewährleistet. Väter verließen mit ihren Kindern das Stadion. Spitzenkampf, das war einmal. Der FC Basel wurde seiner Favoritenrolle im ewigen Duell mehr als gerecht. Mann des Spiels war der Basler Breel Embolo, der drei Tore erzielte. Hitzig geworden war die Partie mit dem Platzverweis gegen Davide Chiumiento in der 38. Minute. Der FCZ-Kapitän stieg an der Seitenlinie direkt vor den Augen seines Trainers Urs Meier etwas gar übermotiviert in einen Zweikampf gegen Basels Regisseur Matias Delgado ein. Amhof ließ keine Milde walten, entschied auf Platzverweis. Die Zürcher reagierten erzürnt auf den Entscheid. Die Emotionen kochten hoch, sowohl auf dem Rasen als auch auf den Zuschauer-Tribünen, und die Nerven sollten sich bei allen Beteiligten bis zum Halbzeitpfiff nicht mehr beruhigen. Nach einem groben Foul von FCZ-Mittelfeldspieler Avi Rikan wenig später gegen Shkelzen Gashi bekamen die Tumulte eine neue Dimension. Der wieder genesene Basler Kapitän Marco Streller nahm sich Rikan zur Brust und schubste den Israeli weg. Beide sahen Gelb. Gashi ließ die Sache auch nicht auf sich sitzen, erhob sich und stieß Rikan wuchtig zu Boden. Amhof hatte die Aktion gesehen und schickte den Top-Torschützen der Super League ebenfalls mit Rot vorzeitig unter die Dusche. Fußball gespielt wurde aber auch noch. In der 24. Minute hatte Gashi noch positiv auf sich aufmerksam gemacht, als er seine Mannschaft im Anschluss an einen Eckball mit einem Volley-Schuss in Führung brachte. Es war bereits das 21. Tor des albanischen Internationalen in der laufenden Meisterschaft. Auch das 2:0 der Basler in der Nachspielzeit der ersten Hälfte hatte seinen Ursprung in einer Ecke. Nach einem Getümmel und nachdem FCZ-Goalie Yanick Brecher den Ball an die Latte gelenkt hatte, behielt Embolo die Übersicht und der neue Schweizer Nationalspieler stocherte den Ball reflexartig über die Linie. Embolos Torhunger war aber noch nicht gestillt.Zweimal eilte er alleine auf Brecher zu, zweimal (47./78.) zappelte der Ball zum 3:0 und 4:1 im Netz. Zwischenzeitlich hatte Franck Etoundi (71.) den Anschlusstreffer erzielt. Auf das Tor des Kameruners folgte der Spielunterbruch. Den Schlusspunkt setzte Berat Djimsiti mit einem sehenswerten Eigentor, das perfekt zum Auftritt der Zürcher passte.