Bitter – eine feine Dosis kann Speisen das gewisse Etwas verleihen. Zuviel macht das Essen allerdings ungenießbar. Die Basler Fußball-Köche verzogen nach der 90-minütigen Zubereitung ihres Champions League-Menüs im Pariser Prinzenpark kräftig das Gesicht. Das 0:3 bei PSG beinhaltete doch eine rekordverdächtige Anzahl an Bitterstoffen. Von Mirko Bähr Paris. Bitter, bitter und nochmals bitter: „Auch wenn ich es jetzt schon 17 Mal gesagt habe, aber es ist einfach nur bitter, dass wir dieses Spiel verloren haben. Fußball ist nicht immer gerecht. Es war ein guter Auftritt von uns, wir waren immer wieder sehr gefährlich, aber der Gegner bestach durch seine Effizienz“, schüttelte Michael Lang den Kopf. Der FCB-Akteure und seine Teamkollegen hätten dem haushohen Favoriten fast die Suppe versalzen. Delgado rechtfertigt die mutige Variante Aber nur fast. Leidenschaftlich und torgefährlich agierten die kecken Gäste. Die Basler zeigten sich unbeeindruckt vor den großen Namen im Team des französischen Meisters. Kapitän Matias Delgado, der diesmal in der Startformation stand und nicht wie in London einer vorsichtigen Variante weichen musste, wirbelte und sorgte für regelmäßigen Atemstillstand der Heimfans. Seydou Doumbia war zudem ein ständiger Unruheherd in der Pariser Hintermannschaft. Nach 90 Minuten hat der FCB so einige Chancen herausgespielt und auch dreimal das Aluminium des Pariser Tores getroffen, der Ball wollte aber partout nicht über die Linie. „Wir müssen 2:0 zur Pause führen, stattdessen liegen wir 0:1 zurück“, resümierte Urs Fischer, dessen mutige Taktik nicht belohnt wurde. Denn nur die Pariser trafen, legten eine unglaubliche Effizienz an den Tag. Wie eine echte europäische Spitzenmannschaft eben. PSG nutzte die Fehler der Basler gnadenlos aus. „Es war wie verhext“, meinte Fischer. Ergebnis entspricht nicht dem Gezeigten Nicht ganz so rund läuft es derzeit für Abwehrchef Marek Suchy. Der Tscheche lenkt den Ball vor dem 0:1 ab, verschuldet den zweiten Gegentreffer. „Es war ein Fehler, der in dieser Art nicht passieren darf, aber immer wieder passiert. Der Ball muss eigentlich auf die Tribüne, stattdessen fällt er dem Gegenspieler vor die Füße“, analysierte Fischer. Es war ein unglücklicher Auftritt Suchys. Es ist aber schon paradox. In London beim ersten Auswärtsauftritt in der diesjährigen Champions League-Saison agierten die Basler ängstlich, liefen Özil & Co. nur hinterher. Am Ende unterlag Rotblau mit 0:2. Diesmal war es ganz anders. Basler brachte PSG des Öfteren in die Bredouille, betrieb enorm viel Aufwand und musste nach 90 Minuten dennoch eine hohe 0:3-Pleite einstecken. Bestätigung, dass der FCB auf dem Niveau mithält Ob nun die Freude ob der gezeigten Leistung oder die Enttäuschung ob des Ergebnisses überwiege, wurde der Coach der „Bebbi“ nach dem Spiel gefragt. „Jetzt überwiegt ganz klar die Enttäuschung, denn das Ergebnis entspricht keinesfalls dem Gezeigten. Aber mit Abstand wird die Freude aufgrund dieser tollen Leistung überwiegen“, antwortete Fischer. Sein Chef, Präsident Bernard Heusler, war „stolz und glücklich“ über den Auftritt. Man habe ihm für die Leistung des Teams gratuliert, doch stehe man erneut mit leeren Händen da. „Es war jedoch die Bestätigung, dass der FC Basel durchaus auf diesem hohen Niveau mithalten kann. Es hat uns aber eben das Glück gefehlt, um auf diesem Niveau für eine Überraschung zu sorgen.“ Paris Saint-Germain FC – FC Basel 3:0 (1:0). - 1:0 (39.) Di Maria, 2:0 (62.) Lucas, 3:0 (90.+3/Foulelfmeter) Cavani. SR: Aytekin. Z.: 46 488. FC Basel: Vaclik; Lang, Suchy, Balanta, Traoré; Xhaka, Serey Die (78. Janko); Bjarnason, Delgado (70. Zuffi), Steffen; Doumbia (61. Sporar).