Von Gerd Lustig Basel. Katerstimmung herrschte auch einen Tag nach dem verlorenen Schweizer Cup-Finale beim FC Basel. „Ich bin sehr enttäuscht, ich habe mein erstes Finale verloren“, bedauerte Trainer Paolo Sousa bei der gestrigen, kurzfristig anberaumten Medienkonferenz im St. Jakobspark nach der am Abend zuvor erlittenen 0:3-Schlappe gegen den FC Sion. Es gebe nicht so oft die Chance, am letzten Tag der Saison ein Finale zu spielen. Die Mannschaft habe aber einfach nicht zu ihrer gewohnten Form gefunden, ließ Sousa wissen. Und auch Sportdirektor Georg Heitz machte aus seinen Gedanken keinen Hehl. „Die Enttäuschung ist enorm, vor allem auch, weil wir im eigenen Stadion verloren haben“, sagte er. Vielleicht seien die früh unter Dach und Fach gebrachte Meisterschaft sowie auch die vielen emotionalen Momente, unter anderem der Abschied von Marco Streller, ausschlaggebend gewesen. Ebenso sei es auch ein bisschen Pech gewesen, dass das Cup-Finale erst so spät in der Saison angesetzt worden war. „Dies soll aber kein Vorwurf sein“, so Heitz. Und dennoch: „Es war eine fantastische Saison“, befand Coach Sousa. Vor allem die erzielten 84 Tore in der laufenden Saison sind für ihn ein besonderes Ausrufezeichen. Wegen des verlorenen Pokalfinales wolle er daher jetzt nicht nach Entschuldigen suchen, sondern sogleich den Blick nach vorne richten und schauen, wo, was und wie verbessert werden kann. Jetzt werde zusammen in aller Ruhe mit den Klubverantwortlichen reflektiert und analysiert. Vor allem in der Kommunikation aller Protagonisten im Verein will man sich verbessern. „Da brauchen wir eine bessere Balance“, so Sousa. Ob er allerdings auch in der kommenden Saison Coach des FC Basel sein wird, ließ er ein wenig offen. „Ich kann hier und heute nichts versprechen“, sagte er und verwies auf die Gepflogenheiten und Besonderheiten des Profifußballgeschäfts. „Wir gehen davon aus, dass Paolo Sousa auch in der nächsten Saison Trainer des FCB ist“, erklärte auch Georg Heitz. Stand jetzt, sei auch noch kein anderer Klub an den Verein herangetreten. „Aber, eine Garantie gibt es in diesem Geschäft nicht“, so der Sportdirektor. Eine gute bis sehr gute Saison bilanzierte Heitz aber ansonsten und zeigte sich zufrieden. Es sei sogar noch ein wenig besser gewesen als im vergangenen Jahr, weil man ja das Achtelfinale in der Champions League erreicht habe. Das seit Jahren hohe und höchste Niveau beim FC Basel zu halten, sei einfach schwer. Daher brauche es auch immer wieder neue Impulse, sei es durch Spieler oder auch auf der Trainerbank. Definitiv stehen für die kommende Saison die Abgänge von Marco Streller und auch von Fabian Schär (wechselt zu TSG Hoffenheim) fest. Die Leistungsträger Fabian Frei und Breel Embolo werden mit dem Ausland in Verbindung gebracht. Fest stehen bislang die Zuzüge des Dänen Daniel Hoegh sowie Michael Lang (GC) und Manuel Akanji (Winterthur). „Klar, eine Persönlichkeit wie Marco Streller kann man sich nicht kaufen“, betonte Heitz. Doch den einen oder anderen hungrigen, ambitionierten Spieler dürfe man schon auf der rot-blauen Bühne erwarten. „Das passiert bei uns aber im stillen Kämmerlein“, ließ er nicht in die Karten schauen. Er verwies darauf, dass der FC Basel nicht nach anderen Vereinen schaut. „Die müssen nach uns schauen, wir werden sicher ein gute Mannschaft haben“, so der Sportdirektor. Die Saison startet für die „Bebbis“ bereits am 22. Juni. Geplant ist unter anderem wieder ein einwöchiges Trainingscamp in Deutschland.