Von Mirko Bähr Basel. Vorhang auf für die Champions League: Gestern morgen um 10 Uhr hob die Maschine mit dem FC Basel an Bord in Richtung Porto ab. Mit dabei im Gepäck: eine große Portion Zuversicht. Denn bei der Generalprobe gegen den FC Thun zeigte der FCB die beste Leistung in diesem Jahr. Für die Rotblauen geht es heute Abend in der Heimat ihres Trainers Paolo Sousa um den Einzug ins Viertelfinale der Königsklasse. Die besseren Karten nach dem 1:1 im Hinspiel hat sicherlich der FC Porto. Dennoch: Der FC Basel hat das Potenzial, dieses Handicap auswärts wettzumachen und den größten Erfolg der Vereinsgeschichte perfekt zu machen. Nach dem Leistungstief der vergangenen Wochen setzte Basel in der heimischen Liga beim 3:0 gegen den Tabellenvierten ein Ausrufezeichen. „Das war eine wunderbare Vorstellung meiner Mannschaft“, freute sich auch Sousa nach dem 16. Saisonsieg in der Super League. „Wir nähern uns unserer Bestform vom Herbst, die Spieler genießen es, auf diesem Level zu agieren“, so Sousa weiter. Und die Basler brauchen diese Leistungssteigerung auch, um in Portugal nicht nur den Frühling und Temperaturen um 20 Grad an der Atlantikküste zu genießen. Die meisten Zweikämpfe wurden gewonnen und auch im Angriffsspiel zeigten sich die „Bebbi“ flexibel. Mal durch die Mitte, mal über die Flügel, mal flog der Ball hoch in den Strafraum, mal wurde er flach in die Gefahrenzone gebracht. Thun ist allerdings nicht mit dem Zweiten der portugiesischen Meisterschaft vergleichbar. Da liegen Welten dazwischen. Und so wollte Paolo Sousa auch nicht zu viel Euphorie versprühen. Porto hat sieben der letzten acht Pflichtspiele gewonnen. In der Liga gab es zuletzt sechs Siege in Folge – mit keinem einzigen Gegentor. Am Freitag feierte Porto einen 1:0-Erfolg beim SC Braga. Weniger erfreulich ist die Tatsache, dass die Blau-Weißen mehrere Wochen auf ihren Stürmerstar Jackson Martinez verzichten müssen. Er zog sich gegen Braga eine Leistenverletzung zu. „Er ist so ein wichtiger Spieler für uns. Nicht nur, weil er Tore schießt, sondern auch wegen all der Dinge, die er auf dem Platz für unsere Mannschaft macht“, ließ Trainer Julen Lopetegui wissen. Paolo Sousa muss dagegen auf Abwehrmann Marek Suchy aufgrund einer Gelb-Sperre verzichten. Walter Samuel, der alte Haudegen, der schon einmal die Champions League mit Inter Mailand gewann, wird ihn ersetzen. Innenverteidiger Fabian Schär kehrt ebenfalls wieder auf die europäische Bühne zurück. Wieder in Schwung scheint auch Marco Streller zu kommen. Der Kapitän, der vergangene Woche seinen Rücktritt zum Ende der Saison bekannt gegeben hat, wirkt irgendwie wie befreit. Gegen Thun traf er gleich wieder ins gegnerische Netz. Seine Tore sind auch in Porto gefragt. Denn eines benötigt der FC Basel auf alle Fälle. Bei einem 0:0 wäre der FCB aufgrund der Auswärtstor-Regel ausgeschieden. Steht es 1:1 nach 90 Minuten geht es in die Verlängerung. „Unser Ziel muss es sein, Porto zu schlagen, um ins Viertelfinale zu kommen und Geschichte zu schreiben“, lässt Taulant Xhaka wissen. „Wir verspüren positiven Druck. Es geht nicht nur um Motivation, wir wollen 200 Prozent geben. Porto hat schnelle Spieler und besonders im Angriff sind sie stark besetzt. Wir müssen vorsichtig sein und gut verteidigen“, macht der 23-Jährige vor dem Rückspiel klar, dass heute Abend um 20.45 Uhr angepfiffen wird.