Von Uli Nodler Basel. Diese sechste Minute der Nachspielzeit könnte den FC Basel noch teuer zu stehen kommen. In eben dieser Minute kassierte der FCB im Hinspiel der Champions League-Playoffs im heimischen St. Jakob-Park gegen Maccabi Tel Aviv den 2:2-Ausgleichstreffer. Damit hat der israelische Double-Gewinner heute im Rückspiel zu Hause in Tel Aviv einen nicht zu unterschätzenden Vorteil. Die Partie im Itzstadion Bloomfield wird um 20.45 Uhr angepfiffen und im Schweizer Fernsehen SFR 2 live übertragen. Für beide Klubs geht es um eine Menge Geld. Der Einzug in die Gruppenphase der Champions League würde dem FCB eine garantierte Summe von 12 Millionen Euro bescheren. In der Europaleague gibt es nur 2,4 Millionen Euro. Nach dem 2:2 in Basel reicht Maccabi Tel Aviv im Rückspiel schon ein torloses Unentschieden oder ein 1:1 zum zweiten Auftritt nach 2004/2005 in der Champions League-Gruppenphase. Mit dem Ausscheiden beschäftigt sich bei den „Bebbi“ allerdings keiner. Viel mehr hat sich im Vorfeld der Partie Optimismus breit gemacht. In der Meisterschaft läuft’s mit sechs Siegen in den ersten sechs Partien glänzend. Warum sollte dem aktuellen Schweizer Meister in Israel nicht ein Sieg gelingen" Auch ein 3:3, wie beim letzten Aufeinandertreffen in der Champions League-Qualifikation würde ja auch reichen. Hoffnung macht zudem die Tatsache, dass der FC Basel im Hinspiel mit 67 Prozent Ballbesitz absolut dominant aufgetreten ist. Auch im Bloomfield-Stadion heute Abend muss der aktuelle Schweizer meister wohl wieder das Spiel machen. Die Israelis werden aber vor heimischem Publikum nicht so defensiv, wie im Hinspiel auftreten. Da ergeben sich Räume, die der FCB mit seinem Offensivspiel nutzen muss. Besondere Aufmerksamkeit sollten die Basler Eran Zahavi angedeihen lassen. Zahavi, der vor drei Jahren auch schon in der italienischen Serie A für den FC Florenz spielte, hat Maccabi Tel Aviv mit bislang sechs Treffern nahezu im Alleingang in die Champions League-Playoffs geschossen. Auch am vergangenen Mittwoch in Basel erzielte Zahavi beide Tore. Ihn gilt es auszuschalten. Das reicht aber noch nicht zum Weiterkommen. Ein Sieg muss her, da ein Unentschieden ab einem 3:3 eher unwahrscheinlich ist. Und da kommt die Sprache auf Marc Janko. Der Torjäger schied im Hinspiel schon nach 15 Minuten mit einer Zerrung im Oberschenkel aus. Beim 3:1-Erfolg der Basler in der Super League gegen den FC Lugano fehlte Janko ebenso wie sechs weitere Akteure, die das Hinspiel gegen Tel Aviv bestritten hatten. Da die medizinische Abteilung von einer Pause von rund zehn Tagen ausgeht, wird der österreichische Nationalspieler dem FCB heute in Tel Aviv definitiv fehlen. Nun bastelt Basels Coach Urs Fischer an einer erfolgreichen Rückspiel-Taktik. Die könnte so aussehen, dass Breel Embolo wieder auf den rechten Flügel rückt, wo er im Hinspiel seinen Gegenspieler vor große Probleme stellte. Nach der Verletzung Jankos rückte Embolo in die Mitte und war dort im Sturmzentrum lange nicht mehr so wirkungsvoll.Vielleicht erhält der junge Albian Ajeti, der in Lugano als Stoßstürmer einen guten Eindruck hinterlassen hat, von Fischer eine Einsatzchance. Eine Alternative wäre auch der Japaner Yoichiro Kakitani. Taulant Xhaka hat seine internationale Sperre abgesessen, ist für heute im defensiven Mittelfeld gesetzt. Eine Änderung gegenüber dem Hinspiel könnte es auf dem linken Flügel geben, wo der Isländer Birkir Bjarnason im Hinspiel schwach spielte.