FC Basel Tore, Titel, Tränen

Die Oberbadische

Fußball Super League: FC Basel - St. Gallen 4:1 / Pokalübergabe

Was für ein fantastischer Abend in Rotblau: Nicht nur, dass sich der FC Basel mit dem 4:1 gegen St. Gallen zwei Rekorde holt. Als Zugabe quasi sichert sich Doumbia die Torjägerkrone und Janko verabschiedet sich mit einem Hackentor. Das war aber noch nicht alles: Ehe der Meisterpokal überreicht wird, stürmen die Fans den Rasen und verabschieden sich auf diese Art und Weise friedlich von Präsident Heusler.

Von Mirko Bähr

Basel. Bernhard Heusler konnte sich an diesem denkwürdigen Abend die eine oder andere Träne nicht verkneifen. Kitschiger geht es kaum. Das „Joggeli“ erlebte den friedlichsten Platzsturm aller Zeiten. In der 74. Minute marschierte die Muttenzer Kurve und verneigte sich vor dem scheidenden Boss. „Miteme Fäldsturm hets aagfange, miteme Fäldsturm hörts uff!“, steht auf einem Transparent. Auf einem anderen: „Chapeau, Bärni“.

Hut ab! Das gilt auch Urs Fischer. Der Trainer, der für die Fans am Ende „einer von uns“ war, geht mit dem Double und zwei neuen Bestmarken. Die „Bebbi“ haben nämlich den 85-Punkte-Rekord, den der FCB selbst im Mai 2004 aufstellte, um einen Zähler übertroffen. Auch der Torrekord aus der Saison 2009/10 ist ebenfalls geknackt. In 36 Spielen gelangen dem Meister 92 Treffer.

Etwas Wehmut kommt bereits vor dem Spiel auf. Stürmer Marc Janko, Co-Trainer Markus Hoffmann und Urs Fischer werden verabschiedet. 14 Minuten nach Anpfiff dürfen die FCB-Anhänger erstmals jubeln. Seydou Doumbia lenkt eine Flanke von Matias Delgado mit dem Kopf ins Tor und macht sich damit zum Torschützenkönig. Mit einem Schlenzer zum 3:1 in der 87. Minute wird der Mann von der Elfenbeinküste das Torkonto noch auf 20 erhöhen.

Zuvor allerdings gelingt dem FC St. Gallen in der 25. Minute durch Danijel Aleksic ein Traumtor. Sein Freistoß flitzt wie ein Strich ins lange Eck. Es dauert bist zur 58. Minute, ehe Renato Steffen zum 2:1 einschiebt. Mohamed Elyounoussi hatte im Strafraum aufgelegt. Dann traf Doumbia und als Krönung folgte das Abschiedsgeschenk von Marc Janko. In der 92. Minute war er mit der Hacke zur Stelle – 4:1.

Und dann hatten die Macher im Hintergrund ihren Auftritt. Die Verabschiedung der abtretenden Verwaltungsräte Bernhard Heusler, Adrian Knup, Georg Heitz, Stephan Werthmüller und René Kamm war ganz großes Tennis. Die FCB-Kicker bildeten ein Spalier, und ehemalige Spieler in der Heusler-Ära gaben sich die Ehre. Ins „Joggeli“ gekommen waren: Birkir Bjarnason, Scott Chipperfield, Massimo Ceccaroni, Franco Costanzo, David Degen, Philipp Degen, Breel Embolo, Fabian Frei, Christian Giménez, Benjamin Huggel, Oliver Kreuzer, Julio Hernán Rossi, Xherdan Shaqiri, Yann Sommer, Murat Yakin, Hakan Yakin, Granit Xhaka, Reto Zanni und Marco Zwyssig sowie der neue Sportdirektor Marco Streller.

Und dann betrat auch Tennis-Ass Roger Federer den Rasen, der die Laudatio hielt: „Lieber Bärni, es ist ein historischer Tag. Du bist damals vor 53 Jahren praktisch als FCB-Fan geboren worden und trittst nun als Legende ab. Herzlichen Dank für alles, was du getan hast. Danke, dass du mich zu einem noch größeren Fan gemacht hast.“ Gänsehaut pur.

FC Basel – FC St. Gallen 4:1 (1:1). - Tore: 1:0 (14.) Doumbia, 1:1 (25.) Aleksic, 2:1 (58.) Steffen, 3:1 (87.) Doumbia, 4:1 (90.+2) Janko. SR: San. Z: 30657.

FCB: Vaclik; Lang, Suchy, Akanji, Traoré; Xhaka (86. Serey Die), Zuffi; Elyounoussi, Delgado (79. Fransson), Steffen; Doumbia (91. Janko).

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