Fischingen Ibolya Barla gibt den Taktstock ab

Weiler Zeitung

KonzertMännerchor Fischingen verabschiedet seine langjährige Dirigentin beim Konzert in Binzen

Im feierlichen Rahmen hat der Männerchor Fischingen am Sonntagabend seine langjährige Dirigentin Ibolya Barla verabschiedet, die nach dem gelungenen Konzert in der voll besetzten Laurentiuskirche in Binzen den Taktstock abgab.

Von Daniela Buch

Fischingen/Binzen. Das Konzert fand unter der Mitwirkung des Männerchors Maulburg statt, sodass sich ein beeindruckender Klangkörper von rund 50 Sängern bildete. Das ausgewählte Programm verband Oper wie Richard Wagners „Tannhäuser” und Klassik wie Peter Tschaikowskys „Allmächtiger Vater” mit zeitgenössischen Kompositionen wie „Amigos para siempre“ von Andrew Lloyd Webber.

Alle Stücke wirkten direkt aufs Gemüt, das Herz und die Seele. Thematisch zog sich die Vergänglichkeit des Augenblicks und die Welt des Ewigen durch die mit sehr viel Hingabe und Souveränität interpretierten Darbietungen.

Dass Vorstandsmitglied Dietrich Weber bei der Begrüßung im Namen der Gastgeber noch anmerkte, die Sänger hofften, dem möglichen Klangvolumen der Kirche auch gerecht werden zu können, mutete spätestens nach dem dritten Stück als zu bescheiden an. Der mehrstimmige Gesang der beiden Männerchöre klang wunderbar und erfüllte das Kirchenschiff.

Ausdrucksstarke Stimmen waren zu hören

Stimme um Stimmgruppe addierte sich zu einem ausdrucksstarken, fein modulierten Gesamtbild, das sich prächtig aufbaute, wieder abebbte und einfühlsam verging bis der letzte Ton leise verhallte. Bildreiche, klangfarbige Werke, darunter „Das Heimatlied” von Friedrich Smetana sogleich gefolgt von Edvard Griegs „Landerkennung”, verstanden die Sänger ebenso zu transportieren, wie geistliche Chorliteratur. Dem „Cherubinischen Lobgesang” von Dimitrij Bortnjanskij, dem „Dona Nobis Pacem” von Otto Groll, dem „Sanctus” von Friedrich Silcher oder dem Kyrie aus der „Messe breve No. 7” von Charles Gounod verliehen sie viel Würde und Ernsthaftigkeit.

Die authentische Leidenschaft der Sänger und die Botschaft der Lieder berührte die Zuhörer, die mehrmals lang anhaltenden Zwischenapplaus spendeten, um ihrer Begeisterung Ausdruck zu verleihen. Als hervorragende Solisten glänzten Wolfgang Wehrer bei Udo Jürgens Hymne „Ich glaube” und Dietrich Weber bei Verdis „Nabucco” und „Die Macht des Schicksals”. Instrumentale Intermezzi von virtuoser Fingerfertigkeit brachte der Akkordeonist Viktor Pantjuschenko zu Gehör, ein Meister seines Fachs, der Bach und Beethoven auf sein Instrument übersetzte.

Seit 30 Jahren dirigiert Ibolya Barla in Fischingen

Der größte Beifall indes sollte Ibolya Barla gelten. Der Männerchor sei schon ein wenig traurig, dass sie den Taktstock zum Ende des Jahres in Fischingen niederlegen werde, erklärte Dietrich Weber. Gleichzeitig sei es aber auch ein Anlass zur Freude – und damit war nicht der Umstand gemeint, dass Barla gehe, sondern dass sie volle drei Jahrzehnte lang die Leitung des Chors übernommen hatte.

Auch gebe es im Umkreis ja weiterhin vielfach Gelegenheit, Konzerte unter ihrer Dirigentschaft zu erleben. Nicht nur beim Männerchor Fischingen, sondern im gesamten Markgräfler Chorverband habe Ibolya Barla großartiges geleistet, dankte Dietrich Weber.

Der gelungene, von rauschendem Applaus gekrönten Konzertabend fand bei guten Gesprächen und vielen Erinnerungen an die gemeinsame Zeit bei einem Umtrunk im evangelischen Gemeindehaus einen schönen Abschluss.

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