Fischingen Wenn der überfüllte Schulbus Schüler stehen lässt

Weiler Zeitung
Die an der B3 gelegene Haltestelle „Abzweigung Fischingen“ der Linie 15 liegt einen ordentlichen Fußmarsch vom Dorf entfernt. Foto: Daniela Buch Foto: Weiler Zeitung

Bushaltestelle an B 3 einen Kilometer von Fischingen entfernt / Schlechte Verbindungen Standort-Nachteil

Fischingen (db). Überfüllte Schulbusse und fehlende Verbindungen im öffentlichen Nahverkehr bleiben im Gemeinderat Fischingen weiterhin Diskussionsstoff. Eine Lösung zeichnet sich noch nicht ab, auch die Zuständigkeiten sind unklar.

Am 9. Februar um 18 Uhr haben Eltern auf private Initiative einen Gesprächstermin mit der Schul- und Sportabteilung der Stadtverwaltung Weil am Rhein vereinbaren können. Gemeinderätin Anke Hollnagel, die mit den Eltern in Kontakt steht, informierte über drei wesentliche Punkte, die zur Klärung anstünden. Zum einen der in den Wintermonaten heillos überfüllte Schulbus am Morgen, der zuweilen Kinder sogar stehen lasse. Zum anderen der fehlende Schulbus nach der neunten und zehnten Schulstunde. Und schließlich der zeitlich zu knapp bemessene erste Schulbus nach Schulschluss um 13 Uhr, der um 13.05 Uhr abfahre und beim Überziehen der Unterrichtszeit verpasst werde. Die Frage von Anke Hollnagel, ob sich die Gemeinde in der Sache nicht offiziell positionieren solle, um der Stimme der Eltern mehr Gewicht zu verleihen, blieb offen. Einzelne Gemeinderäte indes wollen am Gesprächstermin teilnehmen.

Fischingen sei leider einer der wenigen „Pechvögel“ im Umland, die beim öffentlichen Nahverkehr zwischen den Stühlen sitzen, stellte Bürgermeister Axel Moick fest, nicht zuletzt im Hinblick auf die Bushaltestelle der Linie 15, die gut einen Kilometer Fußweg vom Dorf entfernt liegt.

Es sei auch in der Vergangenheit schon so gewesen, dass einzelne Schüler je nach Stundenplan von ihren Eltern mit dem Auto abgeholt werden mussten. Für drei oder vier Schüler könne kein Bus eingesetzt werden, dies sei nicht wirtschaftlich, sagte Moick. Die Konsequenz daraus wäre, dass der Landkreis Lörrach die Fahrtkosten für „Elterntaxis“ bezuschusse. Es sei Sache der jeweiligen Schule, den Bedarf für die Schülerbeförderung zu melden.

Unbeantwortet blieb die von Gemeinderat Michael Ulrich aufgeworfene Frage, wie viele Kinder aus Fischingen an welchen weiterführenden Schulen gemeldet seien. Wie das Landratsamt zwischenzeitlich auf Nachfrage unserer Zeitung mitteilte, liege die Zuständigkeit der Schülerbeförderung nicht beim Landkreis, sondern beim Linienverkehrsunternehmen SWEG.

In Bezug auf die maximale Anzahl von 98 Schulkindern, die per Bus bei nur 48 Sitzplätzen befördert werden dürfen, möchte Axel Moick gezielt nachhaken. „Im Reisebus müssen die Fahrgäste aus Sicherheitsgründen angeschnallt sein, aber im Schulbus dürfen bis zu 50 stehende Kinder auf der B 3 befördert werden“, äußerte er sein Unverständnis für die in Gesprächen immer wieder angeführte Regelung.

Die fehlenden Verbindungen gereichten Fischingen als Standort für potenzielle Neubürger zum Nachteil, gab Anke Hollnagel zu Bedenken. Familien mit schulpflichtigen Kindern müssten damit rechnen, dass ihre Kinder beim Besuch einer weiterführenden Schule per Schulbus oder öffentlichem Busverkehr weder hin noch zurückkämen.

Bernd Schopferer schlug vor, zum Thema eine Diskussionsrunde im Bürgersaal zu veranstalten. Eine Interessengemeinschaft zu gründen, hielt Peter Gonsowski für denkbar.

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