Stuttgart – Die Romantik steht selten auf dem Programm des Freiburger Barockorchesters (FBO). Zukünftig will man sich intensiv dem Werk Robert Schumanns widmen. Das Auftaktprogramm im Beethovensaal der Liederhalle Stuttgart ließ sich hören. In der Leitung Pablo Heras-Casados gab es Schumanns Solokonzerte im Dreierpack – mit sehr unterschiedlichen Interpreten. Zuerst das berühmte a-Moll-Klavierkonzert. Berühmt? So hat man es noch nie gehört: An den Tasten des Erard-Hammerflügels von 1837 Alexander Melnikov, einer der ganz großen Gestalter am Klavier. Die virtuose Überwältigung des Publikums durch bloße Artistik, Donnerwolken und Prankenkraft scheint ihm ein Gräuel. Er arbeitet mit luziden Klängen, und das historische Instrument dankt es ihm mit warmen Farben und beseeltem Gesang. Sinnierend, fragend, antwortend steht Melnikov immer im intimen Dialog mit dem Orchester.