Lörrach (ari/mib). In der Bezirksliga geht es heiß her: Die halbe Liga befindet sich im Abstiegskampf. Einig sind sich alle Beteiligten: Nun beginnen die Wochen der Wahrheit. Die „Englischen Wochen“ stehen an. Wer nicht punktet, wird am Ende wohl in die Röhre gucken, sprich: nach einer echten Mammut-Saison in die Kreisliga A absteigen. SV Weil II - FV Fahrnau (Sa., 18 Uhr): Mit dem Abstiegskampf nichts zu tun hat der SV Weil II. Allerdings geht auch nach oben trotz des zweiten Tabellenplatzes nichts. Grund: Die erste Mannschaft kickt in der Landesliga und wird den anvisierten Sprung zurück ins Verbandsoberhaus nicht schaffen. Dennoch möchte die Weiler Reserve natürlich dem TuS Efringen-Kirchen auf den Fersen bleiben. Am Samstag, 18 Uhr, geht es im Nonnenholz gegen das abgeschlagene Schlusslicht FV Fahrnau. Alles andere als ein Sieg wäre eine faustdicke Überraschung. Doch Trainer Tiziano Di Domenico warnt: „Wir dürfen die Gäste nicht auf die leichte Schulter nehmen. Fahrnau ist ein ekliger Gegner.“ „Ein Sieg muss her, die Verfolger schlafen nicht“ Der Coach erinnert sich nur ungern an die vergangene Saison zurück, als sich der FV Fahrnau gegen den SV Weil durchsetzen konnte. „Ein Sieg muss trotzdem her. Denn die Verfolger schlafen nicht.“ Für die Fahrnauer bleibt in dieser Saison zumeist nur der Respekt des Gegners. Punkte schlagen nur selten zu Buche. Auch diesmal gilt für die Truppe von Coach Carsten Hoffmann, einen engagierten Auftritt auf den Platz zu legen. FC Steinen-Höllstein - FC Wehr (Sa., 18 Uhr): Punktgleich mit dem SV Weil II ist der FC Steinen-Höllstein. Der Dritte weist die beste Defensive aller Bezirksligisten aus. Erst 23 Mal klingelte es im FCS-Kasten. „Jede Mannschaft ist erfolgreich, wenn die Abwehr steht. Vor allem, wenn dann auch der Torwart auch unmögliche Bälle hält“, lobt Coach Thomas Lindemann Keeper Aykut Kaya in den höchsten Tönen. Lindemann weiß: „Wir sind keine Hurra-Mannschaft.“ Das wolle man auch nicht sein, viel lieber sei man eine Truppe, die für jeden Gegner nur schwer auszurechnen sei. „Und Tore schießen wir in der Rückrunde auch mehr, auch wenn das 0:0 zuletzt in Tiengen das Gegenteil zu beweisen scheint.“ Lindemann ist sich sicher, dass nur die „entscheidenden Wochen“ beginnen. Auch für sein Team. Man könne sich nun vieles kaputt machen. „Die Englischen Wochen werden weh tun“, sagt er. Die beiden kommenden Gegner des FCS fallen laut Thomas Lindemann unter die Kategorie „schlagbar“. Erst kommt Wehr, dann geht es gegen Fahrnau. Lindemann hofft, dass Gianfranco Disanto und Felix Klein, die in Tiengen verletzungsbedingt frühzeitig vom Feld mussten, wieder dabei sind. Auch Kyan Pourkomamy steht wieder zur Verfügung. FC Wallbach - FC Schönau (Sa., 16 Uhr): Nach vier Siegen in Folge ist auch der FC Schönau wieder auf Tuchfühlung zur Tabellenspitze. Fünf Zähler beträgt der Rückstand auf den zweiten Tabellenplatz. Das beste Rückrundenteam der Liga trifft nun auswärts auf den FC Wallbach. „Das wird nicht einfach. Die Siege haben natürlich Selbstvertrauen gegeben, aber wir dürfen Wallbach nicht unterschätzen“, weiß Dominic Günther ganz genau. „Wallbach befindet sich im Abstiegskampf. Die werden sich voll reinhängen und uns alles abverlangen.“ Wallbach wird sich zudem für die Hinrundenniederlage in Schönau revanchieren wollen. FV Lörrach-Brombach II - FC 08 Tiengen (So., 13 Uhr): Auf einen Revanchesieg hofft auch der FV Lörrach-Brombach II im einzigen Spiel, das am Sonntag über die Bühne geht. „Tiengen hat uns im Hinspiel geschlagen. Der Respekt ist da“, erklärt Stefan Beer, Coach des FVLB II, der mit 41 Punkten und Rang sechs zusammen mit dem direkt folgenden FC Wittlingen wohl das einzige Team der Liga ist, das sich im so genannten Niemandsland der Tabelle befindet. Die Lörracher warten noch immer auf ihren ersten Sieg auf dem erst kürzlich fertiggestellten Kunstrasen im Grütt. „Das wäre der richtige Zeitpunkt, um den ersten Dreier einzufahren. Wir wollen das Spiel in die Hand nehmen. Unser Ziel ist, nicht zu reagieren, sondern zu agieren.“ Immerhin hat der FVLB die vergangenen drei Spiele nicht verloren und zuletzt auswärts gegen den direkten Konkurrenten SV Buch einen Sieg eingefahren. „Das gibt Mut. Wir wollen beim Spiel gegen Tiengen der Herr im Ring sein.“ VfB Waldshut - FC Wittlingen (Sa. 16 Uhr): Platz sieben belegt derzeit der FC Wittlingen, der nun zum abstiegsbedrohten Aufsteiger aus Waldshut reisen muss. Dieser scheint nach dem Abgang von Top-Torjäger Nexhdet Gusturanaj nach einer Lösung zu suchen und hat aus den vergangenen sieben Spielen gerade einmal vier Punkte geholt. „Wir schauen auf uns und nicht auf den Gegner. Wenn wir unsere Form abrufen können, die wir gegen Weilheim gezeigt haben, dann siegen wir in Waldshut“, erklärt Heiko Günther, der Coach der Wittlinger. Fehlen wird ihm einzig und allein Stürmer Timo Glattacker. „Der befindet sich im Australien-Urlaub. Das ist natürlich schön für ihn. Aber nicht für uns“, lacht Günther. TuS Lörrach-Stetten - SV Buch (Sa., 16 Uhr): „Ich habe das Gefühl, dass es jetzt erst richtig los geht. Die Situation spitzt sich immer mehr zu. Fast jeder Verein hat die Punkte bitter nötig. Da spielt es keinen Rolle, gegen wen man spielt. Alle Partien stehen auf des Messers Schneide, man darf sich keine Sekunde ausruhen“, macht Fabian Gottschalk, Coach des TuS Lörrach-Stetten, deutlich. Drei Zähler beträgt der Vorsprung des 13. der Tabelle auf die Abstiegszone. „Man darf sich keine Sekunde ausruhen“ Nun geht es zu Hause gegen Buch. Zuhause ist der TuS eine Macht. „Aber darauf dürfen wir uns nicht verlassen, die Einstellung muss immer wieder aufs Neue stimmen.“ Gottschalk hofft, dass Dennis Heil nach seinen Rückenproblemen wieder fit ist. Nicht mitmischen können Vinh Nguyen Do Thoung, Tunahan Kocer und Izzet Baran. FC Erzingen - FC Zell (Sa., 17 Uhr): Die Alarmglocken schrillen auch beim FC Zell, der derzeit als Tabellen-14. nur aufgrund des besseren Torverhältnisses über dem Strich steht. Nun hat man mit dem Fünften FC Erzingen eine schwierige Auswärtsaufgabe vor der Brust. „Spielerisch gute Teams liegen uns besser. Klar ist Erzingen der Favorit, aber wir wollen auf jeden Fall Punkte mitnehmen“, erklärt der Sportliche Leiter Mathias Agostini. Personell sieht es beim FC Zell nicht gut aus. Verteidiger Jörg Bechtel muss wohl passen und auch die Muto-Brüder werden wohl nicht mit von der Partie sein können. „Nichtsdestotrotz werden wir alles geben. Die Punkte wären ein Bonus. Das ist aber keine Pflichtaufgabe.“