Fußball Ein Sieg der Leidenschaft

Die Oberbadische
Christian Spitz kratzt den Ball von der Auslinie. Guido Perrone schaut hinterher. Foto: Bähr Foto: Die Oberbadische

Fußball Bezirksliga Hochrhein: SV Herten bezwingt die Weiler Reserve mit 1:0

Einen echten Coup ist den fleißig rackerten Kickern des SV Herten gelungen. Der bis dato Vorletzte entführte alle drei Zähler aus dem Nonnenholz. Mit 1:0 (0:0) besiegte der Gast den Spitzenreiter SV Weil II. Und das nicht einmal unverdient.

Weil am Rhein. Die Truppe von Trainer Thorsten Szesniak glänzte mit taktischer Disziplin, unermüdlichem Einsatz und einem enormen Teamspirit. Der Weiler Reserve fiel dagegen nur wenig ein, gerade in Halbzeit eins war es ein schwacher Auftritt.

Natürlich. Die Hausherren hatten mehr vom Spiel, wiesen deutlich mehr Ballbesitz auf, doch gegen eine früh störende Gästemannschaft, die noch dazu jede Menge Laufbereitschaft in die Waagschale warf, war es im Großen und Ganzen zu einfallslos. Zu häufig ging es durch das kompakte Zentrum, zu selten konnten die gefährlichen Stürmer der Hausherren in Szene gesetzt werden. Und kam Weil doch einmal zum Abschluss, dann war der überragende Keeper Marcel Kappler zur Stelle.

Marcel Kappler hält seinen Kasten sauber

„Schlussendlich geht dieser Sieg auch in Ordnung, die Hertener haben alles gegeben“, gab sich Weils Trainer Thomas Schwarze nach den 90 Minuten als fairer Verlierer. Und er war selbstkritisch. Seine Systemumstellung, die er Mitte der ersten Hälfte wieder korrigierte, habe zu viel „Chaos“ verursacht. Danach hätte man etwas gebraucht, um in den Rhythmus zu kommen.

Bereits nach vier Minuten hätte die Partie jedoch in eine ganz andere Richtung laufen können. Daniele Cassetta nahm den Ball von Guido Perrone in die Gasse auf, zog ab, doch der Ball wurde von Kappler gerade noch so am kurzen Pfosten vorbeigelenkt. Schnell wurde jedoch klar, dass sich Herten nicht nur einigelt und die Bälle mit voller Inbrunst nach vorne schlägt. Nein. Der SVH spielte mit. „Sonst gehst du in Weil unter“, wusste Szesniak. In der 9. Minute verpasste Tunahan Kocer per Kopf, fünf Minuten später ließen Remo Laisa und Christian Spitz eine riesige Gelegenheit aus. Aus kürzester Distanz trafen sie in Koproduktion nur die Latte beziehungsweise hatten gegen Sascha Bächle im Getümmel nur knapp das Nachsehen.

Nach Wiederbeginn waren die Gastgeber präsenter, nun lief jeder Einzelne mehr und der Ball kam des Öfteren in die Gefahrenzone. In der 49. Minute verpasste Perrone eine Mega-Gelegenheit. Nach einer flachen Hereingabe von Cassetta hämmerte er den Ball aus sechs Metern über den Querbalken. Vier Minuten später verpasste Cassetta die Führung. Zentimeter fehlten in der 60. Minute, als der SVW-Stürmer einen Querpass von Dustin Riede nur knapp verpasste.

Just in dieser Phase, als der SVW drauf und dran war, in Führung zu gehen, gelang den Gästen die Führung. Wie sagt man so schön: Wie aus heiterem Himmel. Eine Hereingabe wurde abgelenkt und landete bei Kocer, der kaltschnäuzig Vladimir Lazarov keine Chance ließ und in der 65. Minute jubelnd abdrehte. Herten behielt die taktische Ordnung bei. Obwohl Weil nun drängte und die Kondition der Gäste nachließ, blieb es beim überraschenden Sieg des SVH, den in der Nachspielzeit Kappler mit einem tollen Reflex festhielt.

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