Von Mirko Bähr Lörrach. „Die Ergebnisse in dieser Liga sind der Wahnsinn. Da kann jeder jeden schlagen. Auch gegen vermeintlich schwächere Teams musst du immer 100 Prozent geben“, lässt Uli Zäh, Trainer des SV Todtnau, fast schon ungläubig wissen. Sieben Spieltage sind gespielt in der Kreisliga A, Staffel West, und die Saison verspricht eine ganz spannende Angelegenheit zu werden. Da reicht schon der Blick auf den derzeitigen Tabellenrang des SV Todtnau. Die Zäh-Truppe hat Rang acht inne und ist nur einen Zähler von der Abstiegsregion entfernt. Das ist aber nur die eine Seite der Medaille. Gewinnen die Todtnauer ihr Nachholspiel gegen Efringen-Kirchen II, dann macht das Team aus dem oberen Wiesental nämlich einen riesigen Sprung. Rang sechs ist möglich und damit die Tuchfühlung an die Tabellenspitze. „Wenn wir komplett sind, dann hat es jedes Team schwer gegen uns“, macht Uli Zäh klar. Bislang habe man allerdings mit einige Ausfällen zu kämpfen gehabt. „Wir haben ein kleinen Kader“, so Zäh, der nun aber hofft, dass seine Schützlinge immer besser in die Spur finden. So wie der zweifache Torschütze beim 2:1-Erfolg des SVT bei Bosporus Weil, Nicolai Gutmann. „Er war krank, konnte nicht trainieren. Nun kommt er immer besser in die Gänge.“ Fruchten würden auch die Umstellungen im taktischen Bereich. „Hier arbeiten wir dran, dass man eine Vorgabe 90 Minuten lang umsetzt und nicht nur 40 Minuten“, erklärt Zäh. Beim spielerisch sehr starken FC Bosporus habe seine Elf einen verdienten Erfolg eingefahren. „Was wir da noch an Konterchancen vergeben haben, das hat mich schon geärgert“, sagt der Trainer. Zumal die Weiler kurz vor dem Ende noch zum 1:2-Anschlusstreffer kamen. „Wir haben das Spiel im Griff und dann wird es nochmals kritisch, das hätte nicht sein müssen“, findet Uli Zäh ein Haar in der Suppe. Ein ganzes Büschel an Haaren findet sein Trainerkollege des TuS Lörrach-Stetten, Sascha Müller. Seine Jungs unterlagen dem SV Schopfheim im Spitzenspiel des siebten Spieltages mit 1:3. „Es war nur ein Team spitze. Wir haben alles vermissen lassen. Das war ein rabenschwarzer Tag von uns. Es schien so, als seien wir nicht auf dem Platz. Wir haben lange nicht das abgerufen, was wir uns vorgenommen haben“, findet Müller deutliche Worte. Schopfheim habe eine gute Mannschaft und verdient gewonnen. Müller weiß nicht, warum ausgerechnet in dieser Partie kaum etwas zusammenlief. „Waren wir blockiert, weil es ein Spitzenspiel war" Oder haben meine Jungs nach fünf Siegen am Stück gedacht, dass es von alleine läuft"“ Müller trauert den verlorenen Big Points hinterher. „Wir hätten Schopfheim auf Distanz halten können.“ Nun gelte es, diese Niederlage abzuhaken. Denn: „Am siebten Spieltag ist noch keine Mannschaft Meister geworden“, lässt sich der TuS-Coach nicht unterkriegen. Während der TuS auf Rang drei zurückrutschte, kletterte der SVS auf den zweiten Platz nach oben. Kein Wunder, das Tobias Jehle vollauf zufrieden ist: „Wir haben uns gut verstärkt und bekommen es auch richtig gut hin, uns als Mannschaft auf dem Feld zu präsentieren. In Stetten war das eine taktische Meisterleistung.“ Gut reingefunden habe man ins Spitzenspiel. „Das Tor zum 1:0 war etwas glücklich, aber verdient“, so Jehle. Was war passiert" Eine flache Freistoßflanke in die Mitte lenkte TuS-Abwehrmann Benjamin Bader äußerst unglücklich ins eigene Tor. Entscheidend für diesen Auswärtserfolg sei aber gewesen, dass man nach dem zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich gleich wieder zurück ins Spiel gefunden habe. „Wir haben uns kurz geschüttelt und das Heft gleich wieder in die Hand genommen“, macht Tobias Jehle klar. Am Ende mussten zwei Elfmeter – beide waren berechtigt, das gibt auch Müller unumwunden zu – herhalten. „Die hat es gebraucht, weil wir viele Chancen nicht nutzen konnten“, weiß der SVS-Trainer, dessen Team weiterhin ungeschlagen ist. Die Tabelle wird derzeit jedoch nicht vom SV Schopfheim angeführt, sondern von der SpVgg Brennet-Öflingen. Auf leisen Sohlen hat sich die Elf von Salvatore Spano ganz nach oben geschlichen. Für den Trainer ist das keine große Überraschung: „Ich kenne meine Mannschaft, sie hat es drauf.“ Spano weiß, warum es so gut läuft: „Es wird gut trainiert, alle machen mit, auch wenn nicht immer alle da sein können.“ Das Zusammenspiel auf dem Spielfeld funktioniere gut, auch beim 2:1-Sieg am Wochenende beim TuS Kleines Wiesental. Man spiele Fußball, versuche, keine langen Bälle zu schlagen. „Ich habe ja keine Spitzkicker in meinen Reihen“, grinst Spano, der sich für die Mannschaft und den Verein freut, dass die SpVgg derzeit von der Spitze grüßt. „Das tut der Moral gut. Ich habe gehört, dass Brennet-Öflingen nie so einen Start in die Saison hingelegt hat. Coach Salavtore Spano hofft nun, dass sich seine Schützlinge nicht auf den Lorbeeren ausruhen. „Das ist eine schöne Momentaufnahme, mehr nicht.“