Fußball Hilfloses Gästeteam im Derby

Die Oberbadische
Das 2:0 im Derby: Imad Kassem-Saad entwischt Arno Leisinger und vollendet gekonnt. Fotos: Uli Nodler Foto: Die Oberbadische

Fußball Landesliga, Staffel 2: SV Weil spielt FV Lörrach-Brombach mit 4:0 an die Wand

Von Uli Nodler

Derbystimmung wollte an diesem nasskalten Aprilsamstag im Weiler Nonnenholz nicht aufkommen. Das lag aber nur am FV Lörrach-Brombach, der sich von einem fokussierten SV Weil ohne nennenswerte Gegenwehr an die Wand spielen ließ. Das Ergebnis gab dann auch das Kräfteverhältnis treffend wieder: Mit 4:0 fertigte ein in allen Belangen überlegener Gastgeber einen in der Defensive und Offensive hilflosen FVLB mit 4:0 ab.

Weil am Rhein. Für den Gast aus der Großen Kreisstadt dürfte sich nach dieser ernüchternden Klatsche der zweite Tabellenplatz und damit die Verbandsliga-Aufstiegsrunde erledigt haben. Der SV Weil dagegen hat Rang zwei wieder ins Visier genommen. Coach Maximilian Heidenreich war dann nach dem Schlusspfiff mit sich und der Welt zufrieden: „Der Sieg war hoch verdient. Wir waren bis auf eine kleine Phase zwischen der 60. und 70. Minute, als Lörrach-Brombach beinahe den 1:2-Anschlusstreffer erzielt hätte, klar überlegen. Ich habe den Jungs vor dem Spiel gesagt, dass für uns mit diesem Derby die Saison wieder bei Null beginnt. Eigentlich sollten wir weg sein, da wir an den bisherigen 24 Spieltagen, unser Potenzial viel zu selten abgerufen haben. Es bietet sich uns nun die Chance, Zweiter zu werden. Und daran werden wir an den folgenden fünf Spieltagen arbeiten.“

FVLB-Coach Ralf Moser wollte von seinen Spielern „hundertprozentigen Willen und Einsatzbereitschaft“ sehen. Pustekuchen. Die Gäste ließen sich von einem hoch motivierten SV Weil wie Lämmer zur Schlachtbank führen.

Die defensive Grundordnung des FVLB war ein Schlag ins Wasser, „weil wir viel zu hoch verteidigt haben“, legt Trainer Ralf Moser den Finger in die Wunde.

So ließ der erste Weiler Treffer nicht lange auf sich warten. Einmal mehr wurde die Gästeabwehr in der 26. Minute auf der rechten Seite überlaufen und Yannik Weber zirkelte den Ball aus spitzem Winkel gekonnt am machtlosen Schlussmann Marco Hermann vorbei in die Maschen. Elf Minuten hämmerte Nikola Obradovic die Kugel aus 25 Metern mit Urgewalt in den Winkel. 2:0? Der Linienrichter hatte etwas dagegen. Fabian Kluge soll angeblich an der Strafraumgrenze in Abseitsposition in der Schussbahn gestanden haben. Diese Meinung hatte das Schiedsrichtergespann im Stadion so ziemlich exklusiv.

Drei Minuten nach der Pause war der Ärger im Weiler Lager über das aberkannte Traumtor wieder verraucht. Wieder ein Angriff über rechts, wieder ein Schlenzer. Diesmal traf Imad Kassem-Saad ins lange Eck.

Die rechte Abwehrseite war an diesem Tag die Achillesferse des Gastes von jenseits des Tüllinger Berges. Und Moser musste auf dieser Position verletzungsbedingt zweimal wechseln. David Pinke musste bereits nach 33 Minuten runter. Und für den eingewechselten Arno Leisinger war bereits nach 54 Minuten Schluss

Nach einer Stunde wurde der FVLB etwas mutiger, weil der SV Weil den Fuß vom Gaspedal nahm. Und beinahe wäre dem FVLB der Anschlusstreffer gelungen. Nach einem Freistoß verlängerte Nils Mayer den Ball mit dem Kopf an den Pfosten. Es war eine von zwei Gäste-Gelegenheiten in dieser Partie. Die andere besaß Pinke, als er in Minute 24 den Ball im gegnerischen Fünfmeterraum nicht richtig traf.

Das offensive Strohfeuer des FVLB verebbte aber schnell. Der SV Weil übernahm wieder das Kommando und wurde mit zwei weiteren Treffern für sein sehenswertes Offensivspiel in diesem Derby belohnt. Mittelstürmer Fabian Kluge (79.) krönte seinen starken Auftritt mit einem Knaller unter die Latte. In der Nachspielzeit erzielte Kassem-Saad sein zweites Tor an diesem Tag.

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