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Fußball Konzentriert auf den Gipfel

Die Oberbadische
Sind wieder ganz oben in der Tabelle der heimischen Super League angekommen: (von links) FCB-Präsident Bernhard Heusler, Coach Urs Fischer und Sportdirektor Georg Heitz. Foto: Mirko Bähr Foto: Die Oberbadische

Fußball FC Basel zieht Bilanz: Präsident ist zufrieden / Schwierige Spielersuche

Von Mirko Bähr

Gipfelstürmer: Da sitzen sie also vor einem herrlichen Bergpanorama. Ein Bild, dass die abgelaufene Saison nicht besser widerspiegelt. Der Präsident des FC Basel, Bernhard Heusler, Trainer Urs Fischer und Georg Heitz, der Sportdirektor, ziehen Bilanz. Und zwar vor dem letzten Spieltag. Auch das ist ein eindeutiges Zeichen. Rotblau ist der Konkurrenz wieder meilenweit voraus geklettert und ganz oben auf dem Gipfel angekommen.

Basel. Überheblich ist das nicht, zumal nach der Meisterparty heute Abend im Stadion auch noch die Fete auf dem Casino-Balkon ansteht und es wohl früher Morgen wird, bis die Spieler und Verantwortlichen geschafft, aber glücklich in die Federn fallen. „Es ist ein schönes Gefühl, das wir schon jetzt Bilanz und unsere Schlüsse ziehen dürfen“, sagt Heusler.

Siebter Titel in Folge: „Das macht mich schon stolz und glücklich. Da muss man auch einmal inne halten und genießen“, findet er. „Das Team hat sich solidarisch gezeigt und war vom ersten Spiel an konzentriert. Es war ein Start-Ziel-Sieg“, meint der Präsident. Mit den acht Erfolgen zum Start in die Super League-Saison habe man das Fundament gelegt.

Dieser Auftakt war umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass wichtige Akteure den Verein im Sommer verließen und mit Urs Fischer auch ein neuer Mann das sportliche Kommando hatte. „Er hat gewusst, was es braucht, um den Titel zu holen“, lobt Heusler. Fischer habe man es auch zu einem großen Teil zu verdanken, dass es bis auf die Personalie Zdravko ć Kuzmanovic, der unzufrieden war und zu Saisonbeginn nach Udinese ausgeliehen wurde, ruhig blieb.

„Die Stärke von Urs ist, dass er seine Entscheide erklärt und konsequent umsetzt. Er ist glaubwürdig, ehrlich und authentisch“, so Heusler, der das Verpassen der Champions League und das Cup-Aus in Sion im Elfmeterschießen locker verschmerzen konnte. Zumal der FCB in der Europa League eine gute Rolle spielte und nach dem Gruppensieg erst gegen den späteren Gewinner FC Sevilla die Segel streichen musste. „Da haben wir uns erhobenen Hauptes verabschiedet.“

Der Angesprochene sah sein erstes Jahr beim Abo-Meister als echte Herausforderung an. „Schon die erste Pressekonferenz war extrem, das war in Thun anders“, so Fischer. Das Interesse am FCB sei riesig. Als einen Schlüsselmoment, warum es schließlich schnurstracks nach oben ging, bezeichnete die Phase nach dem Aus in der Champions League-Qualifikation gegen Maccabi Tel Aviv. „Da ist das Umfeld ruhig geblieben und hat uns gestärkt und gestützt.“ Am Ende stand der souveräne Titel für die „Bebbi“ und als Bonus diesmal die direkte Qualifikation für die Gruppenphase der Champions League.

Um auf allen drei Hochzeiten zu tanzen beziehungsweise eine gute Rolle zu spielen, braucht es einen entsprechenden Kader. Daran wird gefeilt. „Wir diskutieren im Gremium und werden mit einer Stimme nach Außen sprechen“, sagt Heusler. „Ich werde meine Wünsche einbringen, aber das bleibt in unseren eigenen vier Wänden“, hielt sich in Sachen Kaderplanung Fischer bedeckt.

Georg Heitz machte keinen Hehl daraus, dass man in der Innenverteidigung etwas tun wolle und müsse. Namen nannte er keine. Das Verpflichten eines interessanten Akteurs, machte er klar, werde aber nicht einfacher. Die Schere gehe in Sachen Lohn immer weiter auseinander. „Stehen wir in Konkurrenz mit einem Klub aus der Bundesliga oder Spanien, dann sieht es düster aus“, weiß Heitz. Ohne zu viel zu verraten: „Es wird wieder Wechsel geben“, so Heitz. „Allerdings müsse man davor keine Angst haben, sondern sie als Chance begreifen. Es kommen Neue, die sich beweisen wollen.“

Neue Gesichter, aber alte Ziele

Die Ziele jedenfalls bleiben die alten: „Ich kann keine neuen Ziele aus dem Zylinder ziehen“, meinte Gipfelstürmer Heusler, der jedenfalls Gefallen daran gefunden hat, am Ende ganz oben in der Tabelle zu stehen. „Ich habe wenig auszusetzen an dieser Serie“, schmunzelte er.

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