Von Uli Nodler Lörrach. Die Glücksfee des Verbandes hat es wieder gut gemeint mit dem Hochrhein-Fußball. Wie schon im letzten Jahr steigt in der ersten Hauptrunde des südbadischen Verbandspokals die „Mutter aller Derbys“. Wieder hat der SV Weil am morgigen Samstag ab 18 Uhr im Nonnenholz Heimrecht gegen den Landesliga-Konkurrenten und ewigen Rivalen FV Lörrach-Brombach. Wieder wird es auf der Pokalebene ein emotionales Duell geben, das in der Region seinesgleichen sucht. Und heißt der Sieger wieder FVLB wie beim Pokal-Aufeinandertreffer im vergangenen Jahr, wo sich die Lörrach-Brombacher gegen einen nach drei Platzverweisen kräftig dezimierten Gastgeber SV Weil in einem denkwürdigen Match 7:5 durchsetzten" Die Wahrheit kommt am Samstag in den frühen Abendstunden ans Licht. Lörrach-Brombach oder Weil - wer reckt am Ende die Siegerfaust" Vieles spricht für den SV Weil, der in den letzten Wochen personell gewaltig zugeschlagen hat. Das krasse Gegenteil ist beim FV Lörrach-Brombach der Fall. Hinter den Kulissen des Vorzeige-Klubs aus der großen Kreisstadt waren die Misstöne auf der Führungsschiene alles andere als dezent. Sportchef Thomas Groß hat den Verein im Groll verlassen. Da wurde eine Menge Porzellan zerschlagen. Das erneute Scheitern in der Verbandsliga-Aufstiegsrunde hinterließ im FVLB-Vereinsgefüge tiefe Gräben. Noch Anfang Mai dieses Jahres war der FV Lörrach-Brombach im Hochrhein-Fußball das Maß aller Dinge. Zwei Monate später hat sich die Situation grundlegend geändert. Obenauf ist der SV Weil, der sich nun nach einer über weite Strecken desaströsen Rückrunde in der vergangenen Spielzeit wieder angriffslustig zeigt. Aber auch, wie die Testspiel-Ergebnisse zeigten, haben im Bezirk die Landesligisten SV Laufenburg und FSV Rheinfelden im Landesliga-Ranking enorm an Boden gewonnen. Die morgige Pokalpartie wird zumindest ein Fingerzeig sein, wie die Hierarchie im Oberrhein-Fußball zukünftig aussehen könnte. Lassen wir uns überraschen. Keine Frage: Auch wenn der Sportliche Leiter Perseus Knab, der für den bei einem Trainerkongress in Hannover weilenden SVW-Coach Maximilian Heidenreich vor dem Pokal-Kracher Rede und Antwort stand, nichts davon wissen will, ist doch davon auszugehen, dass sich die Blau-Weißen in der Favoritenrolle befinden. „Der Ausgang dieses Pokalspiels ist für mich völlig offen. Ich habe in der Vorbereitung kein Spiel meiner Mannschaft gesehen, wo sie wirklich überzeugt hat. Das hängt sicherlich auch damit zusammen, dass unser Trainer in den Tests eine Menge probierte. Der FV Lörrach-Brombach hat auch jetzt noch eine schlagkräftige Mannschaft. Das zeigte jüngst der 2:1-Erfolg beim Verbandsligisten FC Auggen. Andererseits haben wir beim Verbandsligisten FC Bötzingen 0:2 verloren“, hält Knab in seiner Prognose den Ball flach. Für den FVLB spricht auch die Tatsache, dass Coach Moser bis auf den angeschlagenen Tobias Bernstein personell aus dem Vollen schöpfen kann. Dagegen muss Pendant Maximilian Heidenreich auf einige Spieler verzichten. Unter anderem fehlt Neuzugang David Groß, der in der vergangenen Saison noch in der U 19-Oberligamannschaft des FVLB spielte. Unaufgeregt sieht FVLB-Coach Ralf Moser dem Auftritt beim SV Weil entgegen: „Nach dem personellen Umbruch ist dieses erste Pflichtspiel sicherlich ein Fingerzeig über unser Leistungsvermögen. Die Favoritenrolle hat sicherlich der SV Weil. Doch, wir werden versuchen, unsere Qualitäten über 90 oder vielleicht sogar 120 Minuten einzubringen.“ Verzichten muss Moser aus dem aktuellen Kader wohl nur auf Innenverteidiger Tobias Bernstein (Knöchelverletzung) und Mittelfeldmann Elmar Orendi, der sich mit einer schmerzhaften Zehenverletzung herumplagt.