Grenzach-Wyhlen 200 Arbeitsplätze weniger bei Bayer

Die Oberbadische
Die Lichter sollen zwar nicht ausgehen im Grenzacher Bayer-Werk, aber 200 Arbeitsplätze gehen verloren. Foto: Rolf Reißmann Foto: Die Oberbadische

StellenabbauSchließung der Produktion von Fertigspritzen geplant / Mitarbeiter gestern informiert

Im Grenzacher Werk der Bayer AG endet in zwei bis drei Jahren die Produktion von Fertigspritzen. Rund 200 Arbeitsplätze sollen abgebaut werden. Die Mitarbeiter wurden gestern über die geplante Maßnahme in Kenntnis gesetzt.

Von Rolf Reißmann

Grenzach-Wyhlen. Grund für diesen drastischen Einschnitt ist der Weggang von Kunden. Fertigspritzen werden bei Bayer im Auftrag externer Firmen hergestellt, unter anderem sind dies Thrombosepräparate. Für den Zeitraum von 2017 bis 2018 planen die beiden Auftraggeber jedoch, die Abfüllung für Fertigspritzen- und Injektionsfläschchen selbst zu übernehmen. Damit entfallen die Aufträge für den Bayer-Standort Grenzach. Eigene Erzeugnisse des Unternehmens seien davon nicht betroffen.

Die Beschäftigten wurden am gestrigen Mittwoch in einer Betriebsversammlung über die bevorstehenden Einschnitte im Produktionsprozess informiert.

Nach Auskunft von Michael Oliva, Pressesprecher der Geschäftsleitung, ist vorgesehen, den Personalabbau – wenn möglich – ohne betriebsbedingte Kündigungen zu vollziehen. „Grenzach-Wyhlen bleibt aber für Bayer ein wichtiger Produktionsstandort, das Werk wird überhaupt nicht in Frage gestellt“, sagte Oliva. „Das lässt sich auch daran erkennen, dass die Herstellung Bayer-eigener Erzeugnisse nicht verringert wird“, ergänzt er. So soll das Werk seine weltweite Bedeutung als Salbenhersteller behalten. In die Produktion eigener Erzeugnisse würden in den kommenden Jahren zweistellige Millionenbeträge investiert. Auch will die Geschäftsleitung versuchen, die Herstellung weiterer Bayer-Produkte nach Grenzach zu holen.

Allerdings könne der Ausfall der jetzigen Fertigspritzenabfüllung nicht kurzfristig kompensiert werden, erläutert Oliva. Da es sich dabei um sterile Produktionen handelt, seien dafür Planungs- und Vorlaufzeiten von rund fünf Jahren notwendig.

Die Geschäftsleitung stehe inzwischen in ständiger Beratung mit dem Betriebsrat, um sozialverträgliche Lösungen für den unumgänglichen Personalabbau zu finden, sagt Oliva.

Derzeit sind im Bayer-Werk in Grenzach-Wyhlen 670 Arbeitskräfte beschäftigt. Der geplante Personalabbau ist nach über zehnjährigem Aufschwung der erste Rückschritt bei der Entwicklung des Werkes.

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