Grenzach-Wyhlen Alles im Plan

Die Oberbadische
Foto: Rolf Reißmann Foto: Die Oberbadische

Sanierung der Kesslergrube schreitet voran

Von Rolf Reißmann

Auf der Sanierungsbaustelle Kesslergrube herrscht inzwischen reger Betrieb. Am sichtbarsten sind auch im Ort die roten Lastwagen mit den gelben Spezialcontainern. Darin wird seit Anfang Dezember das bisherige Deckmaterial der Grube abgefahren.

Grenzach-Wyhlen. Nach allen bisherigen Untersuchungen sind die vor Jahren aufgeschütteten Erdmassen nicht belastet, dennoch, so erklärt Holger Büth von Roche Pharma, werden auch diese 6000 Tonnen Erdmasse zur thermischen Behandlung gebracht. „Wenn wir dieses Material erst auf Belastungen untersuchen würden, gäbe dies einen enormen Zeitverzug“, sagt er. „Um aber sicherzugehen, bringen wir das Material gleich zur Behandlung.“ Bis zum Frühjahr soll eine eben Oberfläche hergestellt sein, um dann die großem Maschinen einsetzen und die Einhausung errichten zu können.

Derzeit werden täglich rund 20 Spezialcontainer beladen. Jeweils 22 Tonnen fasst ein solcher Behälter. Mit einem dicht schließenden Deckel wird der Inhalt gegen Transportverluste gesichert. Lastwagen bringen die Container zur Bahnverladung nach Weil am Rhein, dienstags und freitags rollt jeweils ein Ganzzug mit 42 Containern zur thermischen Aufbereitung. Rechtzeitig zum Beginn des Abtransports der Deckmassen ging auch die Reifenwaschanlege für die Lastwagen in Betrieb. Derzeit gehe es dabei weniger um Schadstoffbeseitigung als um Vermeidung von Verschmutzung der Straßen im Ort. „An jedem Auto, das vom Gelände fährt, werden die Räder gereinigt. Voraussetzung für die Waschanlage wiederum war die Inbetriebnahme der Abwassereinigungsanlage, die seit November funktioniert.“

Die Abfahrt funktioniert ebenfalls reibungslos, denn die Köchlinstraße wurde vom Bahnübergang ab in westlicher Richtung für den öffentlichen Verkehr – einschließlich Radfahrer – gesperrt, nur die Firmen am Heerweg dürfen nach wie vor über diese Straße angefahren werden.

Aber auch auf der eigentlichen Grube tut sich etwas. Dort treibt ein kleines Gerät im Abstand von zehn mal zehn Metern Bohrlöcher in den Boden bis auf den Muschelkalkfelsen, also bis in 13 Meter Tiefe. Die entnommenen Bohrkerne werden analysiert, auf diese Weise ist es möglich, die Verteilung der

Auch auf der Grube selbst tut sich was

Schadstoffkonzentration in der Grube genauer festzustellen. Denn weil bei der Verfüllung kein Schüttbuch geführt wurde, ist heute nicht mehr bekannt, an welchen Stellen stärker und wo weniger belastete Materialien liegen. Wichtig sind diese Analysen a deshalb, weil später der Aushub je nach Schadstoffkonzentration zu thermischen Entsorgungsanlagen mit unterschiedlichen Temperaturen transportiert wird. Am wenigsten für die Öffentlichkeit sichtbar sind die Arbeiten am künftigen Schiffsanleger. Die Spundwände sind rundum gesetzt, durch Gurtträger miteinander verbunden, in diesen Tagen erfolgt noch die Stabilisierung mittels Querankern, dann kann die Plattform aufgeschüttet werden.

120 Meter lang ist der Schiffsanleger, damit auch Großschiffe be- und entladen werden können. Dennoch, all das sind nur Vorbereitungen für die eigentliche Entsorgung. Diese wird erst beginnen, wenn die Einhausung, eine Schutzhalle für die Aushebung, errichtet ist.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading