Grenzach-Wyhlen Bauverlauf und Kosten im Plan

Die Oberbadische
Besonders groß sind die Schäden an den noch aus dem Spätmittelalter stammenden Teilen der Kirche St. Georg. Foto: Weber-Kroker Foto: Die Oberbadische

Lang ersehnte Sanierung der Wyhlener Kirche St. Georg hat begonnen / Gotteshaus bleibt zugänglich

Von Martina Weber-Kroker

Grenzach-Wyhlen. Mit der Dachreinigung haben dieser Tage die ersten Sanierungsarbeiten an der katholischen Pfarrkirche St. Georg in Wyhlen begonnen. Anfang April wird das Baugerüst aufgestellt, informiert Architektin Melanie Dörflinger vom Lörracher Büro „steinröder architekten“. Danach soll mit der Putz- und Natursteinrestauration, den beiden Hauptgewerken, begonnen werden.

Um Passanten zu schützen, wird ein Bauzaun rund um die Kirche errichtet, teilt die Architektin weiter mit. Das Gotteshaus bleibt für Kirchgänger und Besucher während der Sanierung am Haupteingang und am westlichen Seiteneingang über Eingangstunnel aus Holz zugänglich.

Ziegel bleiben erhalten

Die derzeitige Dachreinigung wird von einer aus Endingen, die auf die Reinigung von Denkmälern spezialisiert ist, vorgenommen und soll diese Woche abgeschlossen werden. Bei den Ziegeln handelt es sich übrigens um die ursprünglichen, denn sie sind noch intakt und sollen erhalten bleiben. Nur beschädigte Ziegel werden ersetzt.

Zu den weiteren geplanten Arbeiten am Dach gehört auch eine Überprüfung der Dachdeckung. In manchen Bereichen müssen Ziegel entfernt werden, damit dort Blechnerarbeiten erneuert werden können. Auf der Haupteingangsseite muss die Dachkonstruktion verstärkt werden. Damit sollen die Schäden im Kircheninnern, die sich durch Risse und Putzablösungen zeigen, gestoppt werden. In diesem Bereich müssen Ziegel und die Ziegelkonstruktion entfernt werden, damit ein bestehender Binder verstärkt und ein weiterer zusätzlich eingebaut werden kann.

Im Zuge der Kirchenrenovierung wird der Glockenstuhl im Kirchturm erneuert. Der bisherige besteht aus Stahl. Schon lange wurden Ermüdungserscheinungen bemängelt. Jetzt soll er durch einen Holzglockenstuhl ersetzt werden.

Die Pfarrkirche St. Georg ist ein Kulturdenkmal und steht unter Denkmalschutz. Alle Sanierungsmaßnahmen werden mit dem Regierungspräsidium Freiburg, Abteilung Denkmalpflege, abgestimmt. Bei der Fassade ist das Ziel, soviel Bausubstanz wie möglich zu erhalten. Unterstützt wird die Sanierung dabei von zwei Fachplanern. Dietmar Bader, Steinmetzmeister und Restaurator aus Königsfeld, kümmert sich um den Naturstein. Er hat bereits sämtliche Natursteine der Kirche durchnummeriert, einen Katalog erstellt und darin aufgelistet, was genau mit jedem einzelnen Stein geschieht. Er hat festgelegt, welche Steine bleiben, welche wegen kleinerer Schäden ausgebessert werden sollen und bei welchen Natursteinen Teile ausgetauscht werden müssen.

Bauarbeiten noch bis Weihnachten

Die Restaurierung der Putzfassade wird von Eberhard Grether, Putzrestaurator aus Freiburg, unterstützt. Auch der Putz soll so gut wie möglich erhalten werden. Wo es nötig ist, werden Ausbesserungsarbeiten erfolgen, und nur an kleinen Stellen wird der Putz komplett erneuert. Die Fenster bleiben unverändert. Hier sind nur kleinere Ausbesserungsarbeiten vorgesehen.

„Etwas Schönes daraus machen“

Die Arbeiten am Dach, im Glockenturm sowie an der Fassade könnten alle gleichzeitig erfolgen, erklärt Melanie Dörflinger. Der Bauverlauf und die Kosten lägen im Plan. Dörflinger geht davon aus, dass die Hauptmaßnahmen bis zum Ende des Jahres abgeschlossen sind und das Gerüst noch vor Weihnachten wieder abgebaut wird. Die Kirche, so meint sie weiter, sei ein schönes Objekt und die Sanierung eine tolle Aufgabe. Sie freut sich, „etwas Schönes daraus zu machen“.

Die Pfarrkirche St. Georg wurde im Spätmittelalter erbaut, jedoch Anfang des 20. Jahrhunderts im neugotischen Stil unter teilweiser Wiederverwendung der alten Bauteile umgebaut und erweitert. Zur alten Vorgängerkirche gehören die heutige Sakristei und der untere Teil des Turms, der aus dem 13. Jahrhundert stammt.

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