Grenzach-Wyhlen Behörden schließen eine Trinkwasser-Gefährdung aus

Die Oberbadische
Im Sommer war bei DSM belastetes Chemieabwasser aus einem Schacht ins Erdreich gelangt. Foto: Archiv

Grundwasserschaden: Nach Acetonitril-Austritt aus Chemie-Abwasserschacht bei DSM gehen die Belastungen zurück

Grenzach-Wyhlen. Nach dem Grundwasser-Schadensfall bei DSM im vergangenen Sommer ziehen die Behörden eine positive Zwischenbilanz. Bei einer dieser Tage vorgenommenen Revision zu den Ursachen des Schadens und des Sicherheitsmanagementsystems bei DSM Mitte Januar kamen Vertreter des Regierungspräsidiums und der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) laut Pressemitteilung des Freiburger Regierungspräsidiums zu folgendem Resümee: „Die Firma DSM arbeitet konstruktiv an der Sanierung des vorliegenden Grundwasserschadens und an den nötigen Maßnahmen zur künftigen Vermeidung solcher Schäden mit.“

Im vergangenen Juni war Produktionsabwasser in das Erdreich und ins Grundwasser gelangt (wir berichteten).

Der beschädigte Abwasserschacht wurde von DSM laut Regierungspräsidium umgehend außer Betrieb genommen. Weitere Ermittlungen hatten ergeben, dass das Grundwasser an den Messstellen in unmittelbarer Nähe zur Schadensquelle mit dem ausgetretenen Lösungsmittel Acetonitril belastet war. Vertreter des Regierungspräsidiums und des Landratsamts ordneten daraufhin umgehend eine Reihe von Maßnahmen zur weiteren Ermittlung der Schadensursachen, Schadensquellen und des Ausmaßes der Grundwasserschädigung an. Die Firma DSM wurde unter anderem verpflichtet, ein engmaschiges Netz von auf dem Werksgelände liegenden Grundwassermessstellen regelmäßig zu beproben und zu analysieren (wir berichteten).

Der entstandene Grundwasserschaden liege nicht im Einzugsgebiet der öffentlichen Trinkwasserversorgung, schreibt das Regierungspräsidium. Bei den dennoch durchgeführten Untersuchungen der im Zustrom liegenden Grundwassermessstellen und Tiefbrunnen sowie des ins Trinkwassernetz abgegebenen Wassers habe eine Gefährdungslage für die öffentliche Trinkwasserversorgung ausgeschlossen werden können. Der Acetonitril-Gehalt an den betroffenen Grundwassermessstellen sei aufgrund von mikrobiellem Abbau im Untergrund inzwischen deutlich gesunken, zudem sei die Fließgeschwindigkeit des Grundwassers im Untergrund sehr gering.

Neben der Sichtung von umfangreichem Datenmaterial zum Schadensfall und weiteren Handlungsanweisungen an die Firma DSM wurde in gemeinsamen Gesprächen des Regierungspräsidiums Freiburg mit der Werksleitung der DSM Optimierungen der Kommunikation und Verbesserungen von Sicherheitsmaßnahmen vereinbart, heißt es in der Mitteilung.

Inzwischen wurde ein Sanierungsplan erstellt. Nach der Zusammenstellung der dafür erforderlichen Gerätschaften soll kommende Woche mit dem Abpumpen des verunreinigten Grundwassers begonnen werden, um es der Abwasserreinigungsanlage von DSM zuzuführen

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