Grenzach-Wyhlen Benz: Im Hintergrund läuft einiges

Die Oberbadische

Stellungnahmen: Bürgermeister kann Kritik der SPD bezüglich der Neuen Mitten nicht nachvollziehen

Von Tim Nagengast

Im Rahmen der Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins Grenzach-Wyhlen ist Kritik an „fehlender Transparenz“ bezüglich der Entwicklung der beiden Neuen Mitten aufgekommen. Diese will Bürgermeister Tobias Benz so nicht stehen lassen.

Grenzach-Wyhlen. Zwar weilt der Rathauschef gerade im Urlaub, doch ist es ihm ein Anliegen, eventuell aufkeimende Zweifel an der Ernsthaftigkeit, wie die Gemeinde die Entwicklung der beiden Ortsteilzentren vorantreibt, zu widerlegen.

Neue Mitte Grenzach

Im vergangenen Oktober hatte der Gemeinderat einstimmig für die Realisierung des Siegerentwurfs „Stadthain“ votiert (wir berichteten). Seither ist es – scheinbar – ruhig geworden um das ambitionierte Projekt, das Grenzachs künftigem Zentrum ein durchaus städtisches Flair verleihen soll.

Doch diese Ruhe trüge, wie Benz bekräftigt. Aktuell sei die Ausarbeitung eines Rahmenplans mit städtebaulichem Detailentwurf im Gange, hält er fest. „Dieser Prozess wird bis September dauern. Wir sind mit dem Projekt voll im Zeitplan“, betont der Rathauschef. Die Kritik aus den Reihen der Sozialdemokraten sei daher keinesfalls gerechtfertigt.

Neue Mitte Wyhlen

Auch die Neue Mitte Wyhlen ist laut Benz keinesfalls in einen Dornröschenschlaf gefallen.Vielmehr stellt der Bürgermeister – ohne Details zu nennen – „zeitnah spannende Neuigkeiten“ in Aussicht. Die Verkehrsführung in der Neuen Mitte Wyhlen sowie die Gestaltung des öffentlichen Raumes im Bereich Gartenstraße/In den Abtsmatten werde zudem Teil des Verkehrskonzeptes sein. Der Auftaktworkshop dafür soll Ende April stattfinden. ‎Außerdem geht es laut Benz für Wyhlen darum, in Abstimmung mit dem Regierungspräsidium Zuschussmittel von Bund und Land aus dem städtebaulichen Sanierungsprogramm zu beantragen. „Nur weil nichts in der Zeitung steht, bedeutet das nicht, dass an den Themen nicht intensiv gearbeitet wird“, hält er fest.

Keine Schnellschüsse

Inwiefern es bei den Projekten angebliche „Rückschritte“ gebe, kann Bürgermeister Benz nicht erkennen. Zwei derart wichtige Projekte für die Entwicklung der beiden Ortsteile bräuchten neben einer klaren Strategie zudem eine sorgfältige Durchführung, „Schnellschüsse helfen hier nicht weiter“, richtet Benz sich an die Adresse der Sozialdemokraten.

Die „Rathausfrage“

Wichtig für die Entwicklung der beiden Ortsmitten ist die noch immer ausstehende Grundsatzentscheidung über den zukünftigen Rathausstandort in der Doppelgemeinde. Benz stellt diesbezüglich eine Bürgerversammlung zum Thema in Aussicht und kündigt eine Entscheidung des Gemeinderates noch vor der Sommerpause an.

SPD will Prozessoptimierung

Was die geäußerte Kritik und Benz’ Reaktion darauf betrifft, fühlt sich der SPD-Ortsverein etwas missverstanden. Wie Robert Blum, einer der beiden Vorsitzenden, bekräftigt, gehe es den Genossen keineswegs darum, „Argumente gegen eine Bürgerbeteiligung zu finden“, sondern darum, bezüglich der Neuen Mitten eine „Prozessoptimierung“ zu erreichen. Denn bisher sei – neben Verwaltung, Gemeinderat und einigen Interessierten – primär der Personenkreis der Direktbetroffenen involviert. Die Verwaltung habe laufend damit zu tun, der Gemeinderat im Zuge einiger „Prozessabschnitte“ ebenfalls, sagt Blum. Dadurch entstehe ein „Parallelprozess“, der eine „Alternativrealität“ schaffe. Zudem gebe es bei Vorhaben wie der Gestaltung der Neuen Mitten eben „unterschiedliche Gruppen mit sehr verschiedenen Wahrnehmungen“.

Das Gespräch suchen

Der „große Rest“, also der Normalbürger, informiere sich beispielsweise über die Presse zu dem Thema, sagt Robert Blum. „Es bestehen also, ohne direktes Verschulden, unterschiedliche Realitäten, Stufen der Transparenz“, hält der Ortsvereinsvorsitzende fest. Es sei ein Anliegen der Genossen, „dies zu verbessern und Prozesse ohne Frustration und Resignation zu einem Ende zu führen“. Daher wolle die SPD das Gespräch mit dem Rathauschef suchen.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading