Grenzach-Wyhlen Carantius und seine Frau haben Gäste

Die Oberbadische
Die Archäologin Stephanie Kast bot eine interessante Führung durch das Regionalmuseum Römervilla an. Foto: Martina Weber-Kroker Foto: Die Oberbadische

Verein für Heimatgeschichte Grenzach-Wyhlen lud zur Ferienführung ein

Grenzach-Wyhlen (art). Der Verein für Heimatgeschichte Grenzach-Wyhlen hat in der Ferienzeit schon mehrmals zu einer Führung durch das Regionalmuseum Römervilla - Museum für römische Alltagskultur eingeladen. Die Veranstaltungen fanden stets einen großen Anklang. Auch am Mittwoch Abend war das Interesse wiederum sehr groß. Über 20 Interessenten waren gekommen, darunter viele Kinder, um sich über die Römervilla zu informieren. Die Führung fand diesmal aber nicht mit Helmut Bauckner, Vorsitzender des Vereins für Heimatgeschichte, sondern unter der Leitung der Archäologin Stephanie Kast statt.

Stephanie Kast kommt aus der Schweiz und wohnt seit einigen Jahren in Wyhlen. Sie hat in Basel Archäologie mit Schwerpunkt Römerzeit studiert. Derzeit befindet sie sich in Elternzeit. Stephanie Kast hat schon mehrere Führungen durch die Römervilla veranstaltet. Sie legt dabei immer viel Wert darauf, die Veranstaltungen für alle Altersgruppen spannend zu gestalten. Ihre erste Führung hatte sie für die Schulklasse ihrer Tochter angeboten. So sind ihre Kontakte zum Verein für Heimatgeschichte Grenzach-Wyhlen entstanden, dem sie inzwischen auch als Mitglied angehört.

„Klein, aber fein“, so bezeichnet sie das Regionalmuseum Römervilla Grenzach mit seinen vielen ausgestellten Funden, angefangen von Alltagsgegenständen über handwerkliche und landwirtschaftliche Geräte, Münzen bis hin zum Festmahl-Zubehör. Die Römervilla sei durch ihre Ausstattung und den Reichtum an Fundstücken in ihrer Art für unsere Region einzigartig. „Es gibt nichts Vergleichbares“. Es sei dem Verein für Heimatgeschichte zu verdanken, dass es dieses Museum gibt, betont sie weiter. Ein wichtiges Anliegen ihrer Führungen durch die Römervilla ist es vor allem auch, die Verbundenheit mit der Koloniestadt Augusta Raurica, also die Verbindungen zwischen der links- und rechtsrheinischen Seite deutlich zu machen.

Stephanie Kast freute sich über das große Interesse an der Führung. Sie erläuterte den Besuchern die Einzigartigkeit des Regionalmuseums Römervilla, ging auf geschichtliche Hintergründe und die Entstehung der Römervilla ein und erzählte viel Interessantes über die Bauweise und römische Baukunst. Unter anderem informierte die Fachfrau für römische Provinzialarchologie auch über den Ortsnamen Grenzach, der sich von dem römischen Namen Carantius herleitet und nichts mit „Grenze“ zu tun hat. Man geht davon aus, dass in der Villa einstmals ein gewisser Carantius mit einer Familie gelebt hat. Deswegen, so Stephanie Kast, stehe das Museum auch unter dem Motto „Zu Gast bei Carantius und seiner Frau“. Die Archäologin stellte den Besuchern auch die vielen interessanten und kostbaren Fundstücke vor, die das Alltagsleben in der Villa veranschaulichen. Dazu gehört beispielsweise kostbares Geschirr, die so genannte Terra Sigillata - feine Töpferware mit rotem Überzug - für das festliche Abendessen. Ebenso informierte sie über die Tätigkeit der Arbeitsgruppe Archäologie des Vereins für Heimatgeschichte, deren wichtigste Fundstellen auf mehreren Bildtafeln im Regionalmuseum Römervilla dargestellt sind. Dem Verein für Heimatgeschichte sei es auch zu verdanken, „dass unsere Region so gut erforscht ist“, bemerkte Kast weiter.

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