Grenzach-Wyhlen Damit die Energie nicht einfach verpufft

Die Oberbadische
Martin Steiger (von links), Tobias Benz und Irene Knauber, Mitglied der ED-Geschäftsleitung, nahmen gestern den offiziellen Spatenstich vor. Foto: Rolf Reißmann Foto: Die Oberbadische

Flusskraftwerk: Mit Kleinturbinen wird die Wasserkraft des Fischaufstiegs genutzt

Grenzach-Wyhlen (rr). Das Wasserkraftwerk Wyhlen wird künftig noch mehr regenerative Energie gewinnen. Gestern Vormittag trafen sich Bürgermeister Tobias Benz und Energiedienst-Vorstand Martin Steiger zu einem Spatenstich auf dem Kraftwerksgelände. In den kommenden Monaten installiert das Unternehmen zwei neue Kleinturbinen, um damit die Energie aus den Fischaufstiegsgewässern zu nutzen.

Damit Fische den Weg zum Aufstieg finden, ist eine Lockströmung notwendig. An dieser Strömung orientieren sich die Tiere, um darin aufwärts zu gelangen. Diese Lockströmungen enden stets neben den eigentlichen Aufstiegsgewässern. Ständig fließt dort Wasser, das, wenn man es wirtschaftlich betrachtet, bisher ungenutzt aus dem Oberwasser abfließt.

Das sind zwar relativ keine Mengen, doch mit diesen etwa 1,3 Kubikmeter pro Sekunde lässt sich Strom für etwa 300 durchschnittliche Haushalte gewinnen. „Nunmehr haben wir eine Lösung gefunden, auch das für ökologische Zecke eingesetzte Wasser energetisch zu nutzen“, sagte Steiger.

Während der kommenden Monate wird an jedes Strömungsgewässer eine kleine Kaplanturbine eingebaut, obenauf sitzt der Generator. Sie soll etwa eine Million Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugt werden.

Auch Bürgermeister Benz würdigte diese Vorhaben. „Wir sehen damit erneut, dass Energiedienst das alte Kraftwerk nicht nur zuverlässig weiterbetreiben möchte, sondern stets darauf bedacht ist, technischen Fortschritt zu nutzen“, sagte er.

Der Einbau der beiden Turbinen ist nicht ganz einfach. Auch wenn sie nur einen Durchmesser von rund einem Meter haben, lassen sie sich nur sehr aufwendig einbauen. Notwendig sind auch neue Rohrleitungen, die das Strömungswasser zuführen, denn die bisherigen alten Leitungen reichen nicht mehr aus. In den kommenden Monaten werden die Leitungen verlegt und anschließend die kleinen Maschinenhäuser errichtet. Für November kündigt der Hersteller aus dem Allgäu die Lieferung der Turbinen an. Dann soll der Einbau beginnen, so dass die beiden Anlagen im Januar in Betrieb gehen können.

Für die Passanten am Kraftwerk Wyhlen bringen die Bauarbeiten einige Veränderungen in der Wegführung mit sich. Die wechselnden Absperrungen werden ausreichend markiert. Insgesamt setzt Energiedienst für dieses Vorhaben 1,25 Millionen Euro ein.

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