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Grenzach-Wyhlen Den Blick in die Zukunft gerichtet

Die Oberbadische
Mit launigen Worten begrüßte Vorsitzender Fritz Gerbel (vorn) die Gäste anlässlich des Jubiläumsfestaktes des Männerchors Grenzach im Haus der Begegnung. Foto: Manfred Herbertz Foto: Die Oberbadische

Festakt zum 175-jährigen Bestehen des Männerchors Grenzach / OMCV-Präsident fordert Mut zur Veränderung

Von Manfred Herbertz

Grenzach-Wyhlen. Das Jubiläum seines 175-jährigen Bestehens feiert der Männerchor Grenzach (MCG) in diesem Jahr mit einer Reihe von Veranstaltungen. Eröffnet wurde das Jubiläumsjahr am Freitag mit einem Festakt im Haus der Begegnung.

Zahlreiche Gäste waren geladen und viele gekommen, dennoch blieben etliche Stühle im Festsaal leer. Die Festrede, die zu einer kritischen Bestandsaufnahme des Chorgesangs wurde, hielt Erhard Zeh, einer der drei Präsidenten des Obermarkgräfler Chorverbandes (OMCV).

Vertreter von Politik, Vereinen und Verbänden sprachen Grußworte. Der Musikverein Grenzach sowie das Ensemble Bohème, verstärkt durch die Flötistin Sabine Dietrich, gestalteten den musikalischen Rahmen. Der Jubiläumschor, der zusammen mit dem Gesangverein „Frohsinn“ Wyhlen eine Singgemeinschaft bildet, steuerte selbst einige Lieder bei.

Der dreistündige Festakt wurde durch einen musikalischen Block eröffnet. Ehrenchorleiter Rolf Haas, der den Männerchor über Jahre geprägt hat, hatte für diesen Tag noch einmal den Taktstock übernommen. Dies bezeichnete der MCG-Vorsitzende Fritz Gerbel, der die Gäste mit launigen Worten begrüßte, als Glücksfall. Der Singgemeinschaft oblag es, den langen Festakt zu beschließen, bevor die Damen des Frauenvereins Wyhlen die Gäste bewirteten.

Bürgermeister Dr. Tobias Benz ließ die Geschichte des Männerchores Revue passieren und stellte sie in einen historischen Bezug. Benz sagte, der älteste Verein der Gemeinde habe sich nie durch Rückschläge entmutigen lassen. Dass der Männerchor nun mit dem „Frohsinn“ eine Singgemeinschaft bilde, sei eine zukunftweisende Lösung. Er wünschte dem Verein, dass es gelinge, junge Menschen für den Gesang zu begeistern.

Weitere Grußworte gab es vom Vizepräsidenten des Badischen Chorverbandes, Wolfgang Denecke, der Musik und Singen im Aufwind sieht. Rudy Grzybek vom Obermarkgräfler Chorverband gratulierte ebenso wie Horst Happle als Vertreter des „Gottenkindes“, dem „Frohsinn“ Wyhlen, und als Vorsitzender der ARGE Grenzach-Wyhlen.

Ruf nach mehr Vielfalt im Gesang

OMCV-Präsident Erhard Zeh wählte in seinem Festvortrag auch selbstkritische Worte, die offenbar nicht bei allen Anwesenden Gefallen fanden. Zeh fragte, „wie geht es weiter mit den Chören?“ Man müsse bei Rückblicken stets auch die Realität im Auge behalten.

„Unsere Welt hat sich gravierend verändert, die Gesangvereine nicht in dem gleichen Maße“, stellte Zeh fest und ergänzte: „Wir merken, dass viele Männerchöre lieber aufhören zu singen, als sich mit Frauen zusammen zu tun.“ Doch brauche man heute mehr Vielfalt im Gesang. An die Zukunft denken bedeute, demütig und bescheiden zu sein, denn „die machtvolle Demonstration des Männerchores ist vorbei“. Mit den versöhnlichen Worten eines Liedtextes von Reinhard Mey schloss Zeh: „Welch ein Geschenk ist ein Lied. “

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