Grenzach-Wyhlen Die Esche verabschiedet sich

Die Oberbadische

Typischer „Dinkelbergbaum“ stirbt aus / Pilzbefall / Förster erwartet „Totalausfall“

Von Tim Nagengast

Grenzach-Wyhlen. Der Wald auf dem Dinkelberg verändert sein Gesicht. Die dort weit verbreitete Esche stirbt aus. Grund ist ein Pilz, dem diese Baumart reihenweise zum Opfer fällt. Revierförster Markus Dischinger sieht für die Esche „relativ schwarz“, wie er am Dienstagabend im Gemeinderat sagte.

„Bei uns in Grenzach-Wyhlen hat die Esche einen Anteil von 17 Prozent an allen Baumarten. Das ist typisch für den Dinkelberg – hier wächst sie gut“, sagte Dischinger. Der von ihm prognostizierte „Totalausfall“ dieser Baumart werde das Waldbild „deutlich verändern“.

Schon seit Jahren sei zu beobachten, wie die Eschen bereits im Sommer ihr Laub abwerfen respektive nach dem Austrieb schwarze Blätter hätten. „Schon im August sind die befallenen Eschen praktisch blattfrei – dieses Jahr war es ganz extrem“, hat der Revierförster beobachtet. Eine Bekämpfung des Pilzes, welcher der dinkelbergtypischen Baumart so zusetze, sei nicht möglich. Laut Dischinger kann man befallene Bäume allenfalls rechtzeitig fällen, um Gefahren zu reduzieren, die durch verringerte Standfestigkeit entstünden. „Ich denke, dass sich die Esche verabschiedet“, zeichnete Dischinger ein trauriges Bild der Lage.

Auf Nachfrage von Heinz Intveen (SPD) bekundete der Forstmann, dass es nicht sinnvoll sei, Eschen nachzupflanzen. Es gelte, andere Baumarten zu setzen.

Was die sonstige Lage im Grenzach-Wyhlener Wald betrifft, ist Dischinger zuversichtlich. Der Holzmarkt sei gut, doch möchte der Förster in den kommenden drei Jahren verhältnismäßig wenig Holz einschlagen lassen. Grund: Die Forstbehörden planen immer in Zehnjahresschritten. 2015 wird das achte Jahr eines solchen „Zehnerblocks“ sein – und drei Viertel der Gesamthiebsmenge seien bereits geschlagen, rechnete Dischinger den Gemeinderäten vor. Aufgrund der guten Erlöse auf dem Markt erwartet er dennoch „weitgehend ausgeglichene Jahresabschlüsse“. So auch für 2015, für das er ein kleines Plus von 3000 Euro kalkuliert.

Vorgenommen werden sollen 2015 ein Altholzhieb von 4,5 Hektar am Neufeld, dazu etwas Nadelholz oberhalb der „Himmelspforte“, eine Durchforstung am Oberberg sowie ein weiterer Altholzhieb von vier Hektar an der „Wehhalde“.

Angesichts des Eschensterbens möchte Dischinger die Bestände rasch auf andere Baumarten umstellen. Auch werde die verhältnismäßig intensive Jungbestandspflege fortgesetzt. Zudem sollen rund 250 Lärchen in ein Sturmloch beim „Dengeligeist“ gepflanzt werden.

Mit in seine Kalkulationen eingerechnet hat der Revierförster übrigens den während der Sperrung der Rührbergstrecke vorgenommenen Hieb entlang der Straße. Aufgrund des teils schlechten Gesundheitszustandes der Bäume sei dort wesentlich mehr Holz als geplant geschlagen worden.

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