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Grenzach-Wyhlen Die Vernetzung ist wichtig

Die Oberbadische
Ein knappes Dutzend Interessierter nahm an der BUND Biotop-Wanderung in Wyhlen teil, die von Boris Krause geführt wurde. Foto: Manfred Herbertz Foto: Die Oberbadische

BUND führt durch Biotope in Grenzach-Wyhlen

Grenzach-Wyhlen (mh). Lebensräume von Pflanzen und Tieren sind vernetzt durch für den Menschen nicht immer erkennbare Wege und Pfade, die sich durch die Landschaft ziehen. Diese will der BUND in einem Erlebnisprogramm finden: Man wolle das Überleben von seltenen und bedrohten Arten sichern, erklärte Boris Krause von der BUND-Ortsgruppe Grenzach-Wyhlen, bei einer Besichtigungstour, an der ein knappes Dutzend sehr interessierte Naturfreunde, darunter auch der Grüne-Abgeordnete Josha Frey, teilnahmen. Die Biotopvernetzung ist ein Verbund von Trittsteinbiotopen, über die sich Tiere und Pflanzen ausbreiten können, erläuterte Krause von der Tour. Dieses können Heckenstreifen zwischen Waldinseln sein, oder auch Ackerrandstreifen und Streuobstwiesen, wie auch Bäche und Flüsse. Die Exkursion am Samstag hatte die ökologische Vernetzung zwischen dem Dinkelberg und dem Rheinufer zum Thema. Rund drei Stunden führte Krause die Teilnehmer vom Schacht entlang des Rheinufers und durch die ehemalige Kiesgrube.

Schon zu Beginn hatte der BUND-Vertreter erläutert, wie wichtig die Vernetzung der verschiedenen Gebiete untereinander ist. Denn nur wenn Biotope vernetzt seien, könnte auch der so wichtige genetische Austausch der Arten stattfinden. Einzelnen Inseln würde das nicht leisten können.

Weiter erläuterte Krause die besondere Lage von Grenzach-Wyhlen am Hochrhein. Es sei die erste große Öffnung des Hochrheintals mit großen Grünflächen zwischen Dinkelberg und Jura. Und man sieht, dass Bäche hier die Landschaft modelliert hätten. Er deutet auf verschiedene Schwemmkegel, die dies belegen. Der Mensch habe diese Landschaft zerschnitten und jetzt gelte es die Korridore zwischen Bergwald und den Rheinwald zu erhalten oder wieder zu öffnen.

In Wyhlen fließen vier Bäche, vom Dinkelberg kommend, in Richtung Rhein. Leider wurden diese zusammengeführt, kanalisiert und weitgehend unterirdisch zum Rhein geführt. Und gerade diese Kanalisation hat nicht das Fassungsvermögen, um die großen Wassermassen aufzufangen, die bei starken Regenfällen vom Dinkelberg kommen.

Die Gemeinde hat daher ein Problem mit dem Wasser, wie Überschwemmungen in der jüngsten Vergangenheit, vor allem im Ruschbachtal gezeigt hätten. Künftig muss durch den Klimawandel vermehrt mit Starkregen und Sturzfluten gerechnet werden. Diese Veränderungen verlangen seiner Meinung nach einem systemischen Hochwasserschutz für den Berg- Kloster- Gips- und Ruschbach.

Die BUND-Ortsgruppe hat daher der Gemeinde vorgeschlagen, Bachläufe freizulegen und mit einem mindestens zehn Meter breiten Gewässerrandstreifen zu versehen. So würde Wasser die Möglichkeit haben, ungehindert abzufließen und auch versickern zu können.

Damit, hielt Krause fest, würden auch wieder Flora und Fauna als Wanderkorridor dienen und den genetischen Austausch ermöglichen. Für die Bevölkerung würden zusätzlich attraktive Naherholungsräume geschaffen.

Die Wanderung zeigte auch die Wichtigkeit, dass Naturschutzgebiete gepflegt werden. Würde nicht eingegriffen werde alles vom Wald überwuchert, und Tümpel und Teiche würden verlanden und so der Lebensraum für viele Tierarten verloren gehen. Probleme bereiten auch Neophyten, also eingeschleppte Pflanzen- und Tierarten, die es einzudämmen gelte, damit die einmische Flora und Fauna erhalten bleiben.

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