Das „verstaubte Image“ ist der AWO-Ortsverein los, freuten sich die Mitglieder bei der Hauptversammlung am Samstag. Kein Grund sich auszuruhen, denn zahlreiche Aktionen für Bedürftige in der Gemeinde fordern die Zeit der Mitglieder ebenso wie die Flüchtlinge. Von Martina Proprenter Grenzach-Wyhlen. Mit Blick auf die Landtagswahl forderte die Vorsitzende Christel Campagna zudem, dem rechten Mob Flagge zu zeigen. Innerhalb eines Jahres hat sich viel in der Gesellschaft verändert, resümierte Campagna. Der hohe Wähleranteil für die AfD (12,1 Prozent in der Doppelgemeinde) sei erschütternd gewesen. „Alle, auch die AWO, haben versäumt, soziales Profil zu zeigen“, sagte sie. Sie wolle sich abgrenzen von den „sogenannten Gutmenschen“, die Zeit der Schönrederei sei vorbei. Probleme müssten aufgezeigt werden können, ohne gleich in die „rechte Ecke“ gestellt zu werden. Denn die Ehrenamtlichen der AWO, die sich im Helferkreis für die Flüchtlinge in der Doppelgemeinde und in der Kleiderkammer engagieren, machen nicht nur positive Erfahrungen. „Man merkt teilweise, was eine Frau in anderen Kulturkreisen wert ist“, gab Campagna zu bedenken, fügte aber auch an, wie viel ihr die Arbeit mit Flüchtlingen und für die Flüchtlinge persönlich bringe. Neben der Arbeit für die Flüchtlinge hat der Ortsverein in den vergangenen Jahren zahlreiche Aktionen initiiert, die sich erfolgreich etabliert haben. Campagna verwies etwa auf die kostenlose „Bring- und Holbörse“ für Spielzeug und Kinderkleider, die „Kauf eins mehr“-Aktion vor Weihnachten zugunsten der Tafel oder Schwimmbadkarten für Bedürftige. Campagna: „Wir haben viel gemacht und werden inzwischen nicht mehr nur als Quellenstüble wahrgenommen.“ Dennoch bleibe dieses Herzstück und Haupteinnahmequelle des Ortsvereins. Trotz des Mindestlohns konnte ein Überschuss erwirtschaftet werden, der an Kindergärten und Senioreneinrichtungen gespendet wurde, bilanzierte Kassierer Dirk Feltes. Geehrte wurde Christine Mausser, dies seit 25 Jahren das Quellenstüble leitet. Termine: Das Quellenstüble im Seniorenzentrum Emilienpark hat täglich außer dienstags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Mittwochs treffen sich die „Flinken Finger“ dort zum Stricken und Häkeln.