Grenzach-Wyhlen Häuser (rr)

Die Oberbadische
Auf diesem Areal direkt neben dem Gebäude der Wohnungsbaugenossenschaft Wyhlen und dicht hinter den Bahngleisen sollen die neuen Wohnhäuser entstehen. Fotos: Reißmann/Nagengast Foto: Die Oberbadische

Wohngsbau

Die ersten Umrisse des von Bürgermeister Tobias Benz propagierten „Bündnisses für Wohnen“ werden sichtbar. Als erster Schritt sollen auf der freien Fläche entlang der geplanten Querspange am Wyhlener Bahnhof 55 bis 60 günstige Wohnungen entstehen.

Von Rolf Reißmann

Grenzach-Wyhlen. Aufgrund des starken Zuzugs herrscht in der Gemeinde seit Jahren ein massiver Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Denn viele Vermieter haben sich der Marktsituation angepasst und kräftig an der Mietpreisschraube gedreht. Günstiger Wohnraum ist in Grenzach-Wyhlen kaum noch zu finden – selbst unter der Hand ist es schwer.

Mit einem „Bündnis für Wohnen“ will die Gemeinde hier ein stückweit gegensteuern. Ein erstes Projekt wurde am Mittwochabend im Rahmen eines Pressegesprächs vorgestellt. Bürgermeister Benz berichtete dabei von Familien, die aus der Doppelgemeinde weggezogen seien, da sie keine finanzierbare Wohnung gefunden hätten.

Ganz neu ist die Gemeinde mit den beiden Wohnungsbaugenossenschaften übereingekommen, kurzfristig einen Neubau vorzubereiten. Daniel Kuny, Vorstand der Wohnungsbaugenossenschaft Wyhlen, sagte: „Nahezu täglich sprechen bei uns Interessenten vor, die dringend eine größere Wohnung benötigen, die aber eben im unteren Mietbereich liegt. Wir sehen es auch als eine soziale Verantwortung, für diesen Personenkreis Lösungen zu finden.“

Bernhard Kemmerling, Vorstand der Wohnungsbaugenossenschaft Grenzach, wies darauf hin, dass über die Landesbank Baden-Württemberg die Möglichkeit besteht, derartige Vorhaben mit zinsfreien Krediten zu finanzieren. „Allerdings ist der Neubau solcher Gebäude keineswegs billiger, denn die gesetzlichen Standards, zum Beispiel für Brandschutz, Ausstattung mit überdachten Radabstellplätzen, Auto-Stellplätzen und anderem, ist völlig gleich“, sagte Kemmerling. Für Sozialwohnungen liegt die Miete in der Regel um ein Drittel unter dem ortsüblichen Durchschnittssatz. In Grenzach-Wyhlen sind das derzeit etwa 6,40 Euro pro Quadratmeter.

Um die Kooperation mit den beiden Genossenschaften schnell voranzubringen, stellt die Gemeinde ein Grundstück zur Verfügung, das in ihrem Besitz ist. Auf dem 4500 Quadratmeter großen Areal entlang der geplanten Querspange zwischen Garten- und Rheinstraße beim Bahnhof Wyhlen sollen mehrere Gebäude mit insgesamt 55 bis 60 Wohnungen errichtet werden.

Gemeinde und Baugenossenschaften spannen zusammen

Bürgermeister Benz sieht die grundsätzliche Bereitschaft der beiden Wohnungsbaugenossenschaften, Gebäude mit niedrigen Mietpreisen zu errichten, als ersten Schritt, um die Situation auf dem Wohnungsmarkt zu entlasten. Einzelheiten zur Gestaltung, Finanzierung und weitere Fördermöglichkeiten wurden noch nicht besprochen. Dies soll aber schon bald geschehen. „Mir ist es wichtig, die beiden Genossenschaften für diesen Zweck gewonnen zu haben“, sagte Benz, „damit möglichst bald die machbaren Lösungen konkretisiert werden können. Ich würde mich aber freuen, wenn Bund und Land den sozialen Wohnungsbau nicht nur befürworten, sondern endlich auch spürbar unterstützen würden.“

Die Ausarbeitung weiterer Einzelheiten soll zielstrebig vorangebracht werden, um die notwendigen Planungsverfahren einzuleiten.

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