^ Grenzach-Wyhlen: Hochklassig und besinnlich - Grenzach-Wyhlen - Verlagshaus Jaumann

Grenzach-Wyhlen Hochklassig und besinnlich

Die Oberbadische
Ein außergewöhnliches Klangerlebnis schenkte die evangelische Kantorei, unterstützt von vier Solisten und einem Kantaten-Orchester, unter Leitung von Dieter Zeh am Sonntagabend in der Kirche St. Michael den rund 200 Zuhörern. Foto: Manfred Herbertz Foto: Die Oberbadische

Konzert : Evangelische Kantorei begeistert am Sonntagabend mit zwei musikalischen Leckerbissen

Die Konzerte der evangelischen Kantorei Grenzach sind immer etwas Besonderes: Kantor Dieter Zeh sucht dafür stets musikalische Kleinodien heraus. Zudem ist Zeh immer auf der Suche nach Verschollenem und teils zu Unrecht vergessenen Werken und Komponisten.

Grenzach-Wyhlen (mh). Zum vierten Advent hatte die Kantorei für ihr Weihnachtskonzert unter dem Titel „Jauchzet, ihr Himmel“ zwei musikalische Leckerbissen aufgeboten: Zum einem war das die bekannte Bach-Kantate BWV 62: „Nun komm, der Heiden Heiland“, zum anderen Georg Gebels Weihnachtsoratorium „Am heiligen Christ-Abende“.

Die Aufführung in der katholische Kirche St. Michael in Grenzach kann als ein wahres Glanzlicht bezeichnet werden. Ein bestens vorbereiteter Chor – verstärkt durch einige Gastsänger, gut disponierte Musiker des Regio-Kantatenorchesters und dazu vier hervorragende Solisten, Aude Freyburger (Sopran), Alexandra Meier (Alt), Remy Burnens (Tenor) und Edward Yehenara (Bass) – machten den Abend zu einem beeindruckenden Konzerterlebnis – vor allerdings nicht ganz vollem Haus. Die rund 200 Besucher in der katholischen Kirche St. Michael wurden jedenfalls mithineingenommen in ein gefühlvolles Konzert, in dessen Zentrum die Weihnachtsgeschichte und die Geburt Christi standen. Lang anhaltender, dankbarer Applaus war am Ende der verdiente Lohn für eine hochklassige Leistung aller Aufführenden.

Eingängiger Abend

Von Beginn an zeigten sich die Aufführenden präsent. Mit gewohnt sicherer Hand und dennoch zurückhaltend dirigierte Kantor Dieter Zeh. Schon die Eröffnung der Bach-Kantate „Nun komm, der Heiden Heiland“ wurde vom Chor wunderbar weich und sauber artikuliert intoniert. Die Frauenstimmen klangen hell, die Männerstimmen raumfüllend.

Erstaunlich auch, wie reif die Stimme des jungen Tenors Remy Burnens klang. Ebenso auch das Rezitativ des Basses „So geht aus Gottes Herrlichkeit“. Das kurze Duett von Sopran und Alt zeichnete sich durch weiche und sehr klare Frauenstimmen aus.

Georg Gebels (1709 bis 1773) Oratorium „Am heiligen Christ-Abende“ wurde in Rudolstadt komponiert. In diesem Weihnachtsoratorium hielt sich der Komponist zwar an die hergebrachten Reihung. Den Schwerpunkt jedoch legte er etwas weg von der Weihnachtsgeschichte hin zu Kommentierungen, in denen sich der Zuhörer wiederfinden sollte, was sich in den Chorälen „Ermuntere Dich, mein schwacher Geist“ oder „Werde licht, du Stadt der Heiden“ niederschlägt. Vom Chor mit „Jauchzet, ihr Himmel“ und mit „Ehre sei Gott in der Höhe“ wurde das Oratorium eröffnet. Auch wenn Gebel weit unbekannter ist als Bach wurde das Oratorium allein schon wegen seiner Melodienführung zu einem Hörgenuss.

Die ausdrucksvolle Ausführung durch die Kantorei wie auch der Solisten und des Orchesters ließen das Oratorium zu einem harmonischen und eingängigen Konzertabend werden, der die Zuhörer von Musik beseelt in einen besinnlichen Adventsabend entließ.

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