Grenzach-Wyhlen Holz, Beton und fünf Sterne

Die Oberbadische

„Löwenzahn“: Neubau größte Investitionsmaßnahme des neuen Jahres / Gemeinde plant mit fünf Millionen Euro Kosten

Geht es nach dem Willen der Planer, rollen ab Ende August für den Neubau des Kindergartens „Löwenzahn“ die Bagger. Bezogen werden soll das Gebäude im Frühjahr 2019.

Grenzach-Wyhlen. Rund zwei Jahre werden Kinder und Erzieher noch im Provisorium im Pavillon II der Bärenfelsschule untergebracht bleiben, bis der an der Ecke Hebelstraße/Schlossgasse geplante, schmucke Neubau seiner Bestimmung übergeben werden kann.

Die Kosten

Den Löwenanteil der Kosten von rund 5,25 Millionen Euro für den neuen Kindergarten muss die Gemeinde selbst tragen. Die staatliche Förderung betrage nämlich nur rund 250 000 Euro, wie Bürgermeister Tobias Benz am Dienstagabend im Gemeinderat mitteilte. Heißt: Fünf Millionen Euro bezahlt die Kommune aus eigener Tasche. Der „Löwenzahn“ ist somit der größte Einzelposten im Investitionstopf des laufenden Haushaltsjahres.

Der Neubau

Betrachtet man die im Rat vorgestellte Entwurfsplanung, kann man sagen: Es wird geklotzt, nicht gekleckert. „Premiumqualität“ ist angesagt. Denn nicht nur bei der Wahl der Gestaltung, auch bei den Materialien, die zum Einsatz kommen sollen, gönnt sich die Gemeinde etwas. Dies aus gutem Grund, wie Bürgermeister Benz darlegte, soll das Gebäude doch auch für mehr als „nur“ Kindergarten nutzbar sein.

Dies fängt bereits bei der Raumplanung des Erdgeschosses an. So wird das großzügige, lichtdurchflutete Foyer vollständig abtrennbar sein, um es für öffentliche Veranstaltungen nutzen zu können. Dies war ein ausdrücklicher Wunsch an die Planer um Architekt Friedemann Roller (Breisach). Dieser erläuterte den Ratsmitgliedern noch einmal detailliert die kleinen Veränderungen, die im Vergleich zum vergangenen Planungsstadium vorgenommen worden sind. Hierbei ging es beispielsweise um verkleinerte Flurflächen, um ein von außen zugängliches öffentliches WC (siehe gesonderten Bericht auf dieser Seite), um den Küchenbereich sowie um das Außengelände.

Parkplatz kein Thema mehr

Augenfällig: Der an der Schlossgasse liegende Außen- und Parkplatzbereich ist aus der aktuellen Planung ausgegrenzt worden. Was rein rechnerisch die Darstellung der Gemeindeverwaltung, man liege mit den geschätzten fünf Millionen Euro Kosten kaum über Plan, ein kleines Stückchen relativiert. Denn in der ersten Kostenrechnung war der Parkplatz noch enthalten.

Laut Roller gab es aber, nachdem die Kostenrechnung im vergangenen Oktober rund 400 000 Euro über dem Ansatz lag, noch eine „kleine Kosteneinsparungsrunde“. Dies vor allem hinsichtlich der Flächenoptimierung und weiterer „kleiner Dinge“. An der Qualität selbst werde nicht gespart, versicherte der Architekt.

Holzverschalung

Der geplante Grundriss des Gebäudes selbst hat sich nicht groß verändert. So nimmt die geschwungene Form des Hauses die Wegebeziehungen zwischen dem benachbarten Seniorenheim Emilienpark und dem Friedhof an der Schlossgasse auf.

Was die Materialauswahl betrifft, soll Beton mit hohem Stahlanteil zum Einsatz kommen. Dies ist laut Roller der Erdbebengefahr in unserer Region geschuldet. Die Fassade selbst wird großteils mit vorpatiniertem, „vorgegrautem“ Holz verschalt, was dessen Haltbarkeit erhöhen soll.

Tobias Benz, Bürgermeister

„Eine Garantie kann Ihnen niemand geben. Fünf Prozent Sicherheitszuschlag sind aber einkalkuliert. Jetzt müssen wir sehen, was die Ausschreibungen ergeben. Aber Sie kennen ja die Baukonjunktur hier.“

Peter Endruhn-Kehr, FDP

„Wir bekommen einen Fünf-Sterne-Kindergarten. Aber kann man uns auch garantieren, dass es bei den fünf Millionen Euro bleibt? Ich habe das Gefühl, wir müssen eine unheimlich reiche Gemeinde sein.“

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