Mystische Momente
In Arcangelo Corellis Sonata da Chiesa f-Moll op. 3 No. 9 zelebrierten die Violinistinnen Elisabeth Weber und Natalie Carducci mit lustvollem Schmerz die Dissonanzen im Praeludio Grave, während Bruno Hurtado Gosalvez auf der Viola da Gamba im Allegro wie selbstverständlich mit flinkem Bogen beeindruckte. Figürliche Koketterie über einem Orgelpunkt und ein kühn modulierendes Adagio gab Natalia Carducci mit einem Satz aus Johann Sebastian Bachs Sonata in e-Moll zum Besten. Schlichte Kleingliedrigkeit war in der Sonata No. VI „Christus am Ölberg“ von Heinrich Ignaz Franz Biber zu hören. Elisabeth Weber verstand es mit erlesener Artikulationskunst, dem Werk auch starke mystische Momente zu entlocken.
Psalmvertonung
Die Psalmvertonung „Aus der Tiefe rufe ich, Herr zu dir“ von Christoph Bernhard sowie die Cantaten „Singet dem Herrn ein neues Lied“ und „Herr wenn ich nur dich habe“ von Dietrich Buxtehude schließlich brachten auch textliche Aussagen zum Klingen. Monika Mauch überzeugte in den Melismen der Psalmvertonung mit impulsiver Tongebung und schmachtendem Schmelz. In Buxtehudes Cantata zum Konzertende bildete vor allem ihre glockenreine Höhe das hoffnungsfördernde klingende Pendant zur jubelnden Textaussage.
Paul Kieffer an der Theorbe war ein weiterer exzellenter Musiker dieses stilistisch homogen wie ausdrucksstark musizierenden Ensembles.