Grenzach-Wyhlen „Hornacker“ wechselt den Besitzer

Die Oberbadische

Verkauf: Stuckert Wohnbau erwirbt Fläche von Stiftung Abendrot / 48 Reihenhäuser und 83 Wohnungen

Von Tim Nagengast

Die Basler Pensionskasse Stiftung Abendrot hat ihre Pläne begraben, auf dem Grenzacher „Hornacker“ Deutschlands größte Solarsiedlung zu errichten. Stattdessen hat sie das rund 21 000 Quadratmeter große Areal vor kurzem an die Stuckert Wohnbau AG verkauft.

Grenzach-Wyhlen. Irgendwie will es nicht klappen mit dem Bau von Solarsiedlungen in Grenzach-Wyhlen: Waren erst vor wenigen Jahren die Pläne für eine solche auf dem Neufeld gescheitert, hat es nun auch den „Hornacker“ erwischt. Die dortigen Pläne lagen zuletzt auf Eis, nachdem die Eignerin der Fläche, die Basler Pensionskasse Stiftung Abendrot, im vergangenen Herbst gegenüber unserer Zeitung „größere wirtschaftliche Probleme mit diesem Projekt“ eingeräumt hatte. So verschwand die Solarsiedlung nach den Plänen von Rolf Disch in der Schublade, und Abendrot – die den „Hornacker“ selbst erst im Jahr 2013 erworben hatte – konzentrierte sich auf andere Projekte, denen sie nach eigenen Angaben größere Priorität einräumte. Übrigens: Trotz Eignerwechsel ist die Homepage www.grenzacherhorn.ch noch immer im Internet abrufbar.

Der neue Eigner:

Jetzt allerdings tritt mit der Stuckert Wohnbau AG aus Freiburg ein neuer, in der Region bestens bekannter Investor in Erscheinung. Stuckert hat den „Hornacker“ bereits von Abendrot erworben, wie Sven van Gasteren von der Lörracher SvG Immobilien-Management auf Anfrage unserer Zeitung bestätigt. Van Gasteren ist örtlicher Stuckert-Repräsentant und übernimmt die Alleinvermarktung der am „Hornacker“ geplanten Immobilien.

Das Vorhaben:

Die Ausgangslage ist für den Investor denkbar ideal. So plant die Stuckert Wohnbau, sich im Rahmen des gültigen Bebauungsplanes zu bewegen und keine Änderungsanträge zu stellen. „Aktuell sind wir dabei, das Objekt aufzubereiten“, sagt van Gasteren. Bereits im Sommer soll der Bauantrag eingereicht und im September mit der Erschließung begonnen werden. Im kommenden Frühjahr sollen dann die Bagger rollen.

Die Bebauung:

Laut van Gasteren plant die Firma Stuckert den Bau von 48 Reihenhäusern plus Mehrfamilienhäusern nach dem „Avantum-System“ mit insgesamt 83 Wohnungen. Ist alles bezugsfertig, könnten am „Hornacker“ etwa ab dem Jahr 2019 rund 300 bis 350 Neubürger leben.

Die Bebauung selbst plant Stuckert relativ aufgelockert. Zur Bahnlinie soll die neue Siedlung mit einer Lärmschutzwand bis zur Landesgrenze abgeschirmt werden. Vor dieser Wand sind Carports geplant. In der Mitte der Siedlung sind Reihenhäuser in Dreier- und Vierergruppen geplant, einige auch in der „Spitze“ der Siedlung Richtung Schweiz. Entlang der Grenze Richtung „Hörnlifriedhof“ sollen überwiegend Mehrfamilienhäuser entstehen – allesamt dreigeschossig plus Attikageschoss. Die Reihenhäuser erhalten meist Pult-, einige aber auch Satteldächer. Dazwischen sind Grünflächen sowie Stellplätze vorgesehen.

Der Baustil:

Kennt man die Firma Stuckert unter anderem für einige im Toskana-Stil errichtete Wohnprojekte, ist in Grenzach ein, wie van Gasteren es formuliert, „freundliches Wohnen in junger, moderner Architektur“ geplant – ähnlich dem Stil, wie das Unternehmen ihn am Weiler Messeplatz anwendet.

Die Stuckert Wohnbau wird am „Hornacker“ ausschließlich Wohneigentum realisieren, Mietwohnungen seien zumindest gegenwärtig keine geplant. Generell werde man versuchen, die Reihenhäuser möglichst preiswert auf den Markt zu bringen. „Bei allem, was wir hier planen, wollen wir möglichst mit lokalen Firmen zusammenarbeiten“, betont van Gasteren abschließend.

Der Bürgermeister:

„Für die Gemeinde ist es wichtig, dass es am Hornacker weitergeht“, sagt Bürgermeister Tobias Benz im Gespräch mit unserer Zeitung. Für ihn wäre „nichts schlimmer“, als wenn dieses Schlüsselgrundstück auf Dauer eine Brache geblieben wäre. Dank Stuckert stehe die Fläche nun vor einer „hervorragenden Entwicklung“, wozu auch der moderne, von 2014 stammende Bebauungsplan beitrage. „Die Signale stehen auf Grün, denn das Baurecht besteht ja bereits“, betont Benz, der froh ist, dass neuer, dringend benötigter Wohnraum entsteht. Laut dem Rathauschef sollen die Pläne für den „Hornacker“ noch im Mai dem Gemeinderat vorgestellt werden.

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