Grenzach-Wyhlen „Ich traue mir das Amt zu“

Die Oberbadische
Michael Opitz ist der neunte Bürgermeisterkandidat für Grenzach-Wyhlen. Foto: Tim Nagengast Foto: Die Oberbadische

Kandidat Michael Opitz: „Bei der Kesslergrube ist der Zug noch nicht abgefahren“

Von Tim Nagengast

Grenzach-Wyhlen. Nach dem Ende der Einreichungsfrist steht nun fest: Es gibt neun Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters. Als Letzter in den Ring trat Michael Opitz aus Rührberg (wir berichteten gestern kurz).

Opitz ist 56 Jahre alt, gebürtiger Göttinger und lebt mit seiner aus Belgien stammenden Frau und zwei Kindern seit dem Jahr 2000 im höchstgelegenen Grenzach-Wyhlener Ortsteil. Dort fühlt er sich wohl, bekennt der begeisterte Familienvater, der vor drei Jahren einen Schnitt in seinem Leben vollzogen hat.

Als studierter Gymnasiallehrer (Geschichte und Sport) zog es Opitz nach dem Referendariat in die Industrie. Der geprüfte Pharmareferent sammelte jahrelange Außendiensterfahrung und weitere Zusatzqualifikationen, darunter ein betriebswirtschaftliches Fernstudium (AKAD). Später übernahm er diverse Führungspositionen im Bereich Marketing und Vertrieb der Pharmaindustrie. Zuletzt wirkte Opitz im Personalbereich der Firma Roche in Grenzach-Wyhlen und war dort als Leiter des Schulungszentrums für den Bereich Marketing und Vertrieb in Deutschland und partiell auch der Schweiz zuständig.

2010 wagte Opitz den Sprung in die Selbständigkeit als Coach im Marketing und Verkauf, ehe er 2012 einen Schnitt machte und sich für das Privatleben entschied. Seither ist er begeisterter Hausmann, übt aber nebenbei eine Tätigkeit im Verwaltungsbeirat einer Wohnungseigentümergemeinschaft aus. Einige Jahre lang engagierte sich Opitz zudem als Elternbeiratsvorsitzender der Schulen in Grenzach-Wyhlen.

Seine Hobbys sind Schwimmen, Laufen und Tennis sowie Skilanglauf und Tourengehen. Intensiv beschäftigt er sich nach eigenen Angaben mit Fragen zu Wirtschaft, Gesellschaft und Zukunft.

„Ich lebe und stehe in der Gegenwart, habe aber die Zukunft im Blick“, sagt der Bürgermeisterkandidat und bekräftigt, obgleich er keine Verwaltungserfahrung hat: „Ich traue mir dieses Amt zu.“

Für die Doppelgemeinde stelle sich die Frage, wohin sie sich entwickeln wolle. Hin zu mehr produzierendem Gewerbe oder in Richtung Dienstleistungsstandort. Gerade die Aufenthaltsqualität hält Opitz für verbesserungswürdig. Im Blick hat er dabei etwa die „Neue Mitte“, die er gerne als „belebten Platz“ sehen würde. Beim Thema Umfahrung dürfe man nicht lockerlassen. Und bei der Sanierung der Kesslergrube sei der Zug noch nicht abgefahren. Man müsse alle Beteiligten – allen voran die Firma BASF und das Landratsamt – noch mal an einen Tisch bringen.

Als Bürgermeister werde er nicht nur Repräsentant der Gemeinde und Leiter der Verwaltung, sondern in erster Linie Zuhörer, Mittler, Ideengeber „und leistungsstarker Umsetzer“, sagt Opitz. „Meine langjährige Erfahrung in verschiedenen Positionen hat mich gelehrt, dass meist mehr machbar ist, als man auf den ersten Blick annimmt“, hält er fest. Er stehe für Beharrlichkeit, wobei das Wohl des Bürgers im Mittelpunkt zu stehen habe.

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