Grenzach-Wyhlen In aller Munde

Die Oberbadische

„Café global“: Gemeinsames Ausstellungsprojekt      von Grenzach-Wyhlen und Birsfelden

Von Tim Nagengast

Unter dem Titel „Café global“ findet dieses Jahr ein gemeinsames Ausstellungsprojekt von und in Grenzach-Wyhlen sowie Birsfelden statt. Auftakt ist am 11. März mit einer Vernissage im Birsfelder Museum.

Grenzach-Wyhlen/Birsfelden. Der Genießer liebt seinen Kaffee. Egal, ob mit Milch und Zucker, als „Latte Macchiato“ oder Espresso – getrunken wird der flüssige Muntermacher dies- wie jenseits des Rheins. Aus Kannen, Tassen oder Gläsern. Im Becher „to go“ oder serviert im feinen Porzellanservice.

Mit ihrem Ausstellungsprojekt „Café global“ schaffen die Macher eine Hommage an die feine Bohne und ihren Weg vom Strauch in die Tasse. Und an das „Drumherum“ wie (fairer) Handel, Genuss, Kaffeekultur – und Schmuggel.

Mit im Boot sind etliche Bürger, die Kulturkommission Birsfelden, das dortige Museum, die Birsfelder Kaffeerösterei Bertschi, der Verein für Heimatgeschichte Grenzach-Wyhlen, Bürgermeister Tobias Benz sowie Birsfeldens Gemeindepräsident Christof Hiltmann.

Auf deutscher Seite laufen die Fäden bei Kurt Paulus in Wyhlen zusammen. Er war es auch, der den Anstoß für „Café global“ gab. Eigentlich wollte Paulus lediglich seinen Kaffee bei Bertschi kaufen, als er mit Inhaber Jörg Reber ins Gespräch kam. Jener besitzt nämlich eine stattliche Sammlung an Exponaten zum Thema Kaffee. Ein Wort gab das andere, „und dann habe ich mit der Idee eine offene Tür eingerannt“, sagt Paulus, der sich beim Projekt „Café global“ als „primus inter pares“ sieht. „Denn wir sind ein Team“, betont er.

Kaffee in allen Facetten

Was wird gezeigt bei „Café global“? Neben rund 50 Exponaten zum Thema Kaffee aus Privatbesitz sowie der Sammlung Bertschi – unser obiges Foto zeigt ein türkisches Mokkaservice – erwarten die Besucher Filme, Geschichten rund um Kaffee(-schmuggel), ein Röstkurs, Vorträge zu Kaffeekultur und -handel, eine Führung bei Bertschi, die Schau eines Barista, Musik sowie eine Lesung mit der Grenzach-Wyhlener Autorin Marion Stüber. So soll das Thema Kaffee in allen Facetten beleuchtet werden (siehe Infokasten).

Die gemeinsame Ausstellung „Café global“ wird am 11. März, 19 Uhr, im Museum Birsfelden mit einer Vernissage eröffnet. Es sprechen Andrea Scalone, Leiterin der Birsfelder Kulturkommission, Gemeindepräsident Hiltmann, Grenzach-Wyhlens Bürgermeister Benz sowie Kurt Paulus, der die Ausstellung vorstellt. Die Vernissage wird vom „Basler Gigolo“ mit Kaffeehausmusik umrahmt.

Ab Herbst in Wyhlen

Im kommenden Herbst wandert die Ausstellung „Café global“ dann von Birsfelden über den Rhein. Die Eröffnungsveranstaltung ist am Freitag, 30. September, 19 Uhr, im Zehnthaus Wyhlen vorgesehen. Im Oktober stehen eine Lesung mit Marion Stüber, eine „interaktive Kaffeezeremonie“ sowie die Aufführung von Bachs Kaffeekantate auf der Agenda.

„Wichtig ist das Verbindende, das Gemeinsame“, hebt Kurt Paulus hervor. Es gehe darum, Menschen zusammenzubringen – hüben wie drüben. Dies mittels eines Themas, das buchstäblich fast jedem schmeckt – und mit dem jahrzehntelang verbreiteten Kaffeeschmuggel auch einen sehr lokalen Aspekt hat.

Zu gern verweist Paulus – den man als Macher des „Zeitzeugen“-Projektes kennt – auf eine Anekdote, wie sie sich vor einigen Jahren zugetragen haben soll. So habe ein Grenzacher Pfarrer, der sich in der Schweiz mit zu viel Kaffee eingedeckt hatte und prompt an der Grenze gestellt wurde, leutselig erklärt: „Ich verteile den Kaffee unter den Armen.“ Wortwörtlich, wie Paulus mit einer ausholenden Geste und einem Blitzen in den Augen zu berichten weiß. Und, ja, auch diese Geschichte soll im Rahmen der Ausstellung „Café global“ zu lesen sein.

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