^ Grenzach-Wyhlen: Kampf gegen Schlamm und Wasser - Grenzach-Wyhlen - Verlagshaus Jaumann

Grenzach-Wyhlen Kampf gegen Schlamm und Wasser

Die Oberbadische

Inzlingen und Grenzach-Wyhlen Unwetterschwerpunkte / Straßensperrungen und vollgelaufene Keller

Von TIm Nagengast

Grenzach-Wyhlen/Inzlingen. Großes Aufräumen war gestern in Grenzach-Wyhlen und Inzlingen nach den am Sonntagabend einsetzenden sintflutartigen Regenfällen angesagt. Beide Gemeinden bildeten den Einsatzschwerpunkt im Landkreis Lörrach.

„Wir sind noch ganz normal zur Arbeit gegangen – und gegen 7.30 Uhr kam der Alarm“, erzählte gestern Inzlingens Feuerwehrkommandant Thomas Muck. Mit seiner Mannschaft – rund 20 Mann waren im Einsatz – war er gerade dabei, die Unterführung unter der Schlossstraße leerzupumpen und zu reinigen. Die etwa dreieinhalb Meter hohe Unterführung war bis zum Rand voll mit braunem Brackwasser, Schlamm, Geröll und Geschwemmsel. Dieses war aus Richtung Rührberg die Hänge hinab auf die Kreisstraße 6332 „geschossen“ und flutete die Ortsdurchfahrt im Bereich der Abzweigung Richtung Ortskern. Die Rührbergstrecke musste mehrfach für den Verkehr gesperrt werden.

Da sich hinter dem Geröll Wasser aufstaute, drohte eine größere Überschwemmung. Die örtliche Feuerwehr und die Straßenmeisterei taten ihr Möglichstes, um die Lage in den Griff zu bekommen. Mit Unterstützung des Gemeindebauhofs sowie der Floriansjünger aus Lörrach und Rheinfelden konnte das Schlimmste verhindert und aufgeräumt werden.

Wie zu hören war, hat es über Nacht so stark geregnet, dass der Wasserspiegel des Inzlinger Schlossteiches um runde 40 Zentimeter angestiegen ist.

Doch dabei sollte es im Waieland nicht bleiben. Etliche Keller liefen voll – beispielsweise in der Seniorenwohnanlage an der Sonnhalde oder in der Alten Schule. Betroffen waren auch viele Wohnhäuser, darunter vor allem in der „Au“. Dort gab es Keller, in den denen das Wasser bis zu 1,80 Meter hoch stand.

„Wir wollen später einen Rundgang mit Bürgermeister Muchenberger machen, die Folgen des Unwetters analysieren und überlegen, was man baulich machen kann, um so etwas wie heute hier künftig zu verhindern. Schließlich ist es ja nicht das erste Mal“, zog Kommandant Muck Bilanz.

30 Einsatzstellen zählten die Hilfskräfte anfangs auch in Grenzach-Wyhlen – mit der Zeit kamen noch etliche hinzu. Schwerpunkte bildeten dabei die Bereiche „Siedlung“, Mozartstraße, Heinrich-Heine-Straße und das Engeltal (Augstbergstraße), wo in etliche Kellern das Wasser stand. Zwischen Wyhlen und Herten bildete sich eine braune Seenlandschaft. Schlamm und Geröll verstopften zudem einen verdolten Bach, sodass die Feuerwehr Grenzach-Wyhlen alleine dort rund drei Kubikmeter Geröll ausbaggern musste. Weitere Straßen wurden von Schlamm und Geröll überflutet und waren teils unpassierbar. Mehr Glück hatten die Bewohner im Bereich des Ruschbachs, der vor rund elf Monaten nach einem Unwetter völlig außer Kontrolle geworden war, weite Teile Wyhlens geflutet hatte und jetzt in der Nacht zum Montag aber in seinem Bachbett blieb.

Besonders zu kämpfen hatte die Feuerwehr gestern Mittag noch im Bereich des Markhofs. Die Landstraße zwischen Wyhlen und dem Hof war gesperrt. Grund unter anderem: Der Pferdestall des Anwesens war von Schlamm überflutet worden. Am späten Vormittag wurden Sandsäcke organisiert, um dort Schlimmeres zu verhindern. „Mit stand von jetzt haben wir allein in Grenzach-Wyhlen rund 70 Einsatzstellen zu verzeichnen“, sagte gestern gegen 11 Uhr Knut Nabbefeld von der Integrierten Leitstelle Landkreis Lörrach. Zum Glück seien keine Menschen zu Schaden gekommen.

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