Volles Haus in der Hochrheinhalle: Rund 280 Besucher nutzten am Donnerstagabend die Möglichkeit, sich über den bevorstehenden Bau des Abschnitts Wyhlen der geplanten Umgehungsstraße „B 34 neu“ aus erster Hand zu informieren. Von Tim Nagengast Grenzach-Wyhlen. Auf zwei Stunden war der Bürgerinformationsabend angesetzt, knapp drei Stunden wurden es dann. Ausgestellt war in der Halle unter anderem das im Auftrag der Gemeinde Grenzach-Wyhlen gefertigte Holzmodell mit dem geplanten Straßenverlauf, dazu hingen Detailpläne der vorgesehenen Trassenabschnitte an den Wänden. Viele Fragen von Bürgern Zahlreiche Bürger nutzten die Gelegenheit, nach den Vorträgen der Vertreter des Regierungspräsidiums Fragen zu stellen. Mit der Feststellung, dass die nachträgliche Aufnahme weiterer Kreisverkehre in die Planung eine Neuauflage des Planfeststellungsverfahrens erforderlich machen würde, dürfte RP-Abteilungsdirektorin Heidi Götz allerdings bei den Kritikern der laufenden Planung für Enttäuschung gesorgt haben. Götz stellte klar, dass derartige „wesentliche Änderungen“ gut und gerne eine weitere Verzögerung von vier bis fünf Jahren zur Folge haben dürften. Hinzu komme, dass der Bund als Bauherr der Straße genügend andere Projekte auf der Agenda habe, für welche die für den „B 34 neu“-Abschnitt Wyhlen bereits freigegebenen 17,3 Millionen Euro Verwendung finden könnten. Dies gab Götz deutlich zu bedenken. Als Vertreter des „Bündnis für bessere Mobilität“ ergriff zu Beginn der Fragerunde BUND-Vorsitzender Herwig Eggers das Wort. Er verwies darauf, dass sich in den Jahren seit dem Planfeststellungsbeschluss „verkehrs- und straßenbautechnisch eine Menge verändert hat“. Eggers: „Ich finde, es darf nicht verboten sein, Verbesserungen vorzubringen.“ Ob die vom Regierungspräsidium berechnete Entlastung der Ortsdurchfahrt nach dem Bau der „B 34 neu“ tatsächlich rund 60 Prozent betragen werde, zweifelte eine Zuhörerin an. Hierauf entgegnete Projektleiterin Yvonne Guduscheit, dass Grenzach-Wyhlen erst eine verkehrstechnische Entlastung spüren werde, wenn die gesamte Umfahrung realisiert sei – nicht nur der Abschnitt Wyhlen. Auf die Frage eines Zuhörers ergänzte sie, dass auf der Umfahrung dereinst wohl kaum „Tempo 50“ gelten werde. Ruf nach mehr Querungsmöglichkeiten Eine Besucherin wiederum äußerte die Sorge, dass die Umfahrung das Naherholungsgebiet am beziehungsweise Richtung Rhein schlechter erreichbar machen wird. „Da entfallen fünf Nord-Süd-Kreuzungen“, sagte die Zuhörerin. Laut Guduscheit sieht die Ausführungsplanung für die „B 34 neu“ allerdings keine weiteren Querungsmöglichkeiten vor. Im Rahmen des für den 19. März geplanten öffentlichen Workshops zur „B 34 neu“ (siehe gesonderten Bericht) könne man dies aber thematisieren, riet die Projektleiterin. Geht es nun nach den Behörden, sollen in ungefähr zwei Jahren die Bagger rollen. Ab dem Jahr 2021 könnte dann der Verkehr auf der „B 34 neu“ um Wyhlen herum fließen. Bis dato sollen auch die Sanierungsarbeiten an der Grenzacher Keßlergrube abgeschlossen sein, sodass dann theoretisch mit dem Bau des dortigen Abschnitts der Ortsumfahrungsstraße begonnen werden könnte.