Grenzach-Wyhlen Lärmschutz für die Wasservögel

Die Oberbadische
Am Naturschutzgebiet am Wyhlener Altrhein erklärte BUND-Vorsitzender Herwig Eggers (rechts), wie schädlich der Straßenlärm von der „B 34 neu“ für die Wasservögel sein könne. Foto: Rolf Reißmann Foto: Die Oberbadische

Umfahrungsstraße: Rund 50 Teilnehmer beim vierten und letzten Spaziergang an der geplanten Trasse

Von Rolf Reißmann

Zur vierten und letzten Begehung der Trasse für die geplante Bundesstraße („B 34 neu“) trafen sich etwa 50 Teilnehmer. Diesmal ging es auf den östlichen Abschnitt zwischen der Straße „Am Wasserwerk“ und dem Bahnübergang bei der Siedlung.

Grenzach-Wyhlen. Nochmals auf den enormen Flächenverbrauch für die jetzt geplante Anbindung verweisend, informierte Tilo Kratz, Sprecher der „Interessierten Bürger“, darüber, dass in diesem Bereich der Naturschutz ein Schwerpunkt sein werde.

Auf dem Weg südlich der Siedlung wanderten die Teilnehmer zunächst bis zum Holzplatz. Dort kreuzt eine Hochspannungsleitung die künftige B 34. Aus den Planungen, beschrieb Kratz, gehe nicht deutlich hervor, in welcher Weise die Masten umfahren oder auch versetzt werden sollten.

Am Rande des Naturschutzgebietes am Altrhein beschrieb Herwig Eggers, Vorsitzender der Ortsgruppe des BUND, die Situation. Die dort lebenden Wasservögel seien besonders scheu. Vor allem jene mitunter mehr als 1000 Tiere, die dort als Wintergäste leben, würden äußeren Einflüssen ausgesetzt. „Zwar tangiert die neue Straße das Naturschutzgebiet nur“, erläuterte Eggers, „aber die Geräusche werden zu hören sein. Deshalb sollen dort, wo die Straße unmittelbar das Naturschutzgebiet berührt, auch Lärmschutzwände aufgestellt werden.“ Eine Teilnehmerin zeigte sich verwundert, als gerade in diesem Moment ein lauter Bahn-Triebwagen vorbeifuhr. An dieser Stelle sei der Bahnlärm deutlich lauter als die Fahrgeräusche von Autos, fand die Teilnehmerin. Bisher hätten die Tiere den Bahnlärm auch vertragen.

Im gleichen Zug gaben sich einige Teilnehmer der Wanderung zu erkennen, die den sofortigen Bau der „B 34 neu“ ohne verzögernde Veränderungen erwarten. Der Lärmschutz für die Anwohner in Wyhlen sollte vorrangig haben vor dem Schutz der Vögel, sagten sie. Darüber kam auch eine Diskussion in Gang, in welcher Weise die kleine Schlucht an der Unterführung neben dem Spielplatz am Rand der Siedlung erfolgen kann. Hier soll die neue Bundesstraße unmittelbar neben dem Bahndamm verlaufen. Dennoch sei es erforderlich, den Abbruch zur Schlucht zu überqueren. Dies könne entweder mittels einer Brücke oder auch durch den Bau auf Stelzen erfolgen. Dazu ergänzte Eggers noch, dass eine weitere aktuelle Kartierung des Tierbestandes erfolgen müsse, denn die letzte Erfassung sei mehr als zehn Jahre alt und stimme nicht mehr.

In der Nähe des Römertempels wies Herwig Eggers darauf hin, dass an dieser Stelle mit dem Leuengraben eine ökologische Unterführung einzubauen sei. Da ab dem Jahr 2019 neue Bestimmungen zum Hochwasserschutz auch für kleine Gewässer gelten, werde der Durchlass unter der neuen Bundesstraße deutlich größer ausfallen müssen als er bisher geplant sei.

Die Teilnehmer des Spazierganges interessierten sich überdies für die Fuß- und Radwege. Diese sollen nach den bisherigen Planunterlagen erhalten bleiben und an der Engstelle an die künftige Überführung der Schlucht nach außen angefügt werden, war zu erfahren.

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