Grenzach-Wyhlen Langfristig auf der sicheren Seite sein

Die Oberbadische
Die Kinderbetreuung in Grenzach-Wyhlen soll massiv ausgebaut werden. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Gemeinderat Grenzach-Wyhlen verabschiedet „Masterplan Ausbau Kindergarten- und Krippenplätze 2020“

Von Tim Nagengast

Grenzach-Wyhlen. Die Gemeinde Grenzach-Wyhlen will massiv und nachhaltig in den Ausbau der Kinderbetreuung investieren. Als Basis brachte der Gemeinderat den „Masterplan Ausbau Kindergarten- und Krippenplätze 2020“ auf den Weg. Ziel: Bis in fünf Jahren soll es in beiden Ortsteilen jeweils zwölf Gruppen geben.

Bisher hat in Grenzach-Wyhlen noch niemand seinen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für ein unter dreijähriges Kind rechtlich geltend gemacht – noch nicht. Um gerichtliche Auseinandersetzungen zu vermeiden, nicht nur Flickschusterei zu betreiben und der Entwicklung (stark steigender Betreuungsbedarf) quasi hinterherzuhecheln, wurde am Dienstagabend ein großes Gesamtpaket zum Ausbau der Kinderbetreuung geschnürt. Ein Konzept, das von allen fünf Ratsfraktionen mit großer Begeisterung aufgenommen und einstimmig gutgeheißen wurde.

„Ein tolles Konzept für die nächsten Jahre“ (Rolf Rode, FW); „Gut gelungen“ (Christa Wolf, SPD); „Eine Eins plus für den Masterplan“ (Ulrike Ebi-Kuhn, CDU); „Das Konzept ist rund“ (Heinz Intveen, SPD) oder „Es ist neuer Zug dahinter – weiter so!“ (Peter Endruhn-Kehr, FDP), um nur einige Äußerungen der Ratsmitglieder zu nennen.

Wie Bürgermeister Tobias Benz bei der Vorstellung des „Masterplans 2020“ klarstellte, soll die Auslagerung des Kindergartens „Löwenzahn“ samt Neubau (siehe Artikel oben auf dieser Seite) keineswegs eine „Solitärmaßnahme“ sein. Die Gemeinde werde und müsse reichlich Geld in den Ausbau der Kinderbetreuung stecken, „aber es ist gut investiert“. Was das Angebot an Betreuungsplätzen für unter Dreijährige angehe, hinke die Doppelgemeinde dem aktuellen Bedarf hinterher. Und dieser werde steigen, sagte Benz angesichts im Werden befindlicher und weiterer geplanter Neubaugebiete. Grenzach-Wyhlen werde auch in den nächsten Jahren einen starken Zuzug junger Familien haben. Und zwar von Familien, in denen beide Elternteile arbeiten wollten. Entsprechend attraktive Betreuungsangebote seien als Standortfaktor nicht zu unterschätzen, sagte Benz.

Das von ihm vorgestellte Konzept beinhaltet den Ausbau auf jeweils zwölf Gruppen (acht Kindergarten plus vier Krippengruppen) – und zwar in den kommunalen Kindergärten in Grenzach sowie in Wyhlen.

Um diese ambitionierte Planung zu realisieren, sieht der Masterplan ein speditives Vorgehen vor: So soll der Kindergarten „Löwenzahn“ in Grenzach von aktuell vier auf sechs Gruppen anwachsen, wovon zwei Krippen-Gruppen sein sollen. Ab dem Jahr 2017 will die Gemeinde Planungen zum Bau eines weiteren Kindergartens in der „Neuen Mitte“ (Neubau oder Umbau von Pavillon 2 der Bärenfelsschule) anschieben, der ab September 2018 errichtet werden soll. In diese Planungen fließt das Auslaufen der Werkrealschule an der Bärenfelsschule im Juli 2018 ein, wodurch Platzkapazitäten entstehen.

Was Wyhlen betrifft, gibt es im kommunalen Kinderhaus derzeit drei Kindergartengruppen und eine Krippengruppe. Wenn im September der Kindergarten in der ehemaligen Hebelschule eröffnet, entstehen dort zwei weitere Kindergarten- und zwei Krippengruppen. Die Verwaltung sieht dort zudem noch Reserve für eine weitere Kindergartengruppe. Sollte im Zuge der Einführung einer Ganztagesgrundschule zum Schuljahr 2016/17 zudem die kommunale Nachmittagsbetreuung für die Grundschüler entfallen, könnten deren Räume als Kindergarten- und Krippenzimmer dienen.

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