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Grenzach-Wyhlen MVW (tn)

Die Oberbadische

Jahreskonzert des Musikvereins Wyhlen / „Puste Drum Orchester“ ersetzt die Jugendmusik

Von Tim Nagengast

Wortwörtlich mit Händen und Füßen Abschied genommen hat am Samstagabend im Rahmen des Jahreskonzertes das Jugendorchester des Musikvereins Wyhlen. An seiner Statt wird in Kürze eine neue Ausbildungsformation unter dem Namen „Puste Drum Orchester“ die Notenmappen aufklappen.

Grenzach-Wyhlen. Noch einmal zogen die Jungmusiker am Samstag vor vollem Haus in der Hochrheinhalle alle Register, ehe sich die Jungmusik („JuMu“) mit rhythmischem Klatschen – wobei auch die Füße zum Einsatz kamen – in die Geschichte des Musikvereins Wyhlen (MVW) verabschiedete.

Hintergrund: Sehr viele Mitglieder der „JuMu“ sind ihrer Formation mittlerweile entwachsen. Dafür steht jede Menge neuer, spielfreudiger Nachwuchs am Start, berichtete MVW-Vorsitzende Sabine Gampp beim Jahreskonzert: das „Puste Drum Orchester“, dessen Name und Logo erstmals vorgestellt wurden. Danach verabschiedete Gampp mit einem flotten „Tschüss, Jungmusik!“ und „handverlesenen Glücks-Cents“ für jeden die alte „JuMu“ in den Ruhestand.

Die Bühne gehörte sodann dem großen Wyhlener Aktivorchester, das mit „Virginia“ von Jacob de Haan gleich den konzertanten Höhepunkt des über dreistündigen Konzertabends ablieferte. Während auf der Leinwand über der Bühne Szenen aus der Zeit der Kolonisation, der Sklaverei und des amerikanischen Bürgerkrieges zu sehen waren, genossen die vielen hundert Zuhörer die blitzsaubere Intonation des Orchesters. Und wer die Augen schloss, bekam unweigerlich Gänsehaut bei „Virginia“.

Danach zog das Tempo merklich an, als die Musiker die begeisterten Gäste mitnahmen auf eine kurze, knackige, aber dafür umso rasantere Achterbahnfahrt („Roller Coaster“ von Otto M. Schwarz). Doch das Tempo sollte noch weiter ansteigen. Vor allem das von Dirigent Edgar Kaiser, der bei Jan de Haans „Overture to a New Age“ vollen Körpereinsatz, ansteckende Freude – besser: Begeisterung – an der Taktstockführung zeigte – samt Luftsprung zum Schluss. Kaisers Begeisterung wirkte dabei nicht nur einmal ansteckend auf seine Musiker. Mindestens ein Dutzend Male gab es während des Konzertes Zwischenapplaus – egal, ob für das ganze Orchester, für hervorragende Solisten, für einzelne Register oder für den Dirigenten.

Der zweite Teil des Konzertes schließlich war ganz großes Kino. Da ritten plötzlich „Die glorreichen Sieben“ über die Leinwand über der Bühne, Musicalmelodien nach Andrew Lloyd Webber ermunterten zum Mitsummen und Die-Augen-Schließen, ehe eine Fantasie von Pavel Stanek („Die große Seefahrt 1492“) nicht nur hervorragende Klangfarben beinhaltete, sondern auch bis zum Äußersten packende Spannungskurven aufwies. Während „oben“ Szenen eines Kolumbus-Films gezeigt wurden, sorgten die Wyhlener Musiker für die gekonnte Dramatik dazu. Hier hieß es: Luft anhalten und mitfiebern.

Doch ganz am Schluss des niveauvollen, unterhaltsamen Jahreskonzertes wurde es dann doch noch so richtig weihnachtlich. Als Zugabe verteilten sich nämlich alle Register an verschiedenen Stellen in der aufwendig dekorierten Halle und ließen – Register für Register – ein wunderschönes Weihnachtspotpourri erschallen – mal besinnlich, mal getragen, mal mit einem Augenzwinkern.

Die Gäste spendeten den Musikern unter Edgar Kaisers mitreißender Leitung einen langen, herzlichen Applaus. Einen solchen erhielt auch Nadine Großmann, welche die Veranstaltung moderiert hatte.

 Über die zahlreichen Ehrungen beim Jahreskonzert berichten wir noch.

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