Grenzach-Wyhlen Nahwärmenetz und Stromtankstellen

Die Oberbadische
Im Rahmen der Bebauung der Neuen Mitte in Grenzach soll auch das Thema Nahwärme eine Rolle spielen. Bereits heute hängt beispielsweise das Haus der Begegnung wärmetechnisch an DSM. Foto: Tim Nagengast Foto: Die Oberbadische

Klimaschutzkonzept: Sechs Maßnahmen in Grenzach-Wyhlen sollen rasch umgesetzt werden

Von Tim Nagengast

Grenzach-Wyhlen. Im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes empfiehlt die Firma Badenova 19 Maßnahmen für die Gemeinde Grenzach-Wyhlen. Sechs davon sollen kurzfristig umgesetzt werden. Der Technische Ausschuss des Gemeinderates gab am Dienstag grünes Licht.

Konkrete Ziele und erste Handlungsschritte bilden den Rahmen des Leitbildes zum Klimaschutz, das sich die Gemeinde geben will. Als Basis dienen die Energiepotenzialstudie der Badenova für die Doppelgemeinde sowie die beiden in der ersten Jahreshälfte veranstalteten „Klimawerkstätten“ (wir berichteten).

Dabei steckt sich die Gemeinde deutlich niedrigere Ziele als beispielsweise die Stadt Lörrach, die bis zum Jahr 2050 klimaneutral sein will. Ein derart ambitioniertes Vorhaben sei utopisch, sagte Badenova-Projektleiter Martin Rist im Technischen Ausschuss. Er riet dazu, sich realistische Ziele zu stecken und diese langsam, aber konsequent anzugehen. Erster Schritt in diese Richtung sind die folgenden sechs Maßnahmen, die zeitnah umgesetzt werden sollen. „Denn wir wollen keinen Papiertiger erschaffen“, sagte Rist.

Nahwärme-Ausbau: Das Nahwärmenetz des Kraftwerks Grenzach-Wyhlen soll im Rahmen eines Quartierskonzeptes erweitert werden.

Bereits heute beziehen beispielsweise die Bärenfelsschule und das Haus der Begegnung Nahwärme über die Firma DSM. Da es noch Kapazitäten gibt, soll ein Anschluss der westlich liegenden Wohnbebauung angepeilt werden, schlug Rist vor. Bauamtsleiterin Monika Neuhöfer-Avdic ergänzte, dass das Thema Nahwärme auch im Zuge der geplanten Bebauung der Neuen Mitte in Grenzach ein Thema werde.

Projekte: An Schulen und Kindergärten der Gemeinde sollen Energiesparprojekte initiiert werden.

Neubürger: Wer seinen Wohnsitz nach Grenzach-Wyhlen verlegt, erhält eine sogenannte Neubürger-Tasche. Darin finden sich nützliche Dinge wie beispielsweise ein Ortsplan, Fahrpläne und Infohefte. Künftig sollen der Tasche auch Infos und Anregungen zum Thema Klimaschutz beigelegt werden.

E-Mobilität: Wie Bürgermeister Tobias Benz berichtete, wird am Wyhlener Rathaus in Kürze eine Stromtankstelle eingerichtet. Am Grenzacher Verwaltungsgebäude ist eine solche im nächsten Jahr geplant. Ferner will sich die Gemeinde künftig am Carsharing beteiligen und dabei Elektroautos nutzen.

Hausmeister: Alle in Grenzach-Wyhlen tätigen Hausmeister sollen zu „Energiemanagern“ qualifiziert werden. Sie sollen in den von ihnen betreuten Gebäuden Energiesparpotenziale erkennen und umsetzen können.

Klimaschutzmanagement: Martin Rist schlägt die Einstellung eines „Klimaschutzmanagers“ vor. Dies beispielsweise im Verbund mit umliegenden Gemeinden. Rist nannte konkret Lörrach, Inzlingen und Binzen. Angeregt wird ferner die Einrichtung eines eigenen Gremiums („Klimaschutz-Beirat“) und das Abhalten von Klimaschutz-Audits.

Bis zum Jahr 2018 sollen die genannten sechs Maßnahmen umgesetzt werden. Dadurch könne der CO2-Ausstoß in Grenzach-Wyhlen pro Jahr um rund 242 Tonnen reduziert werden. Die übrigen im Rahmen des Konzeptes vorgestellten Maßnahmen – insgesamt 19 Stück – könnten sogar mehr als 5000 Tonnen CO2 jährlich einsparen, rechnete Rist vor.

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