Heftige Kritik am Gemeinderat übte BUND-Vorsitzender Herwig Eggers im Rahmen einer Ortsbegehung am Samstag im Bereich der Grenzacher Salzlände. Von Manfred Herbertz Grenzach-Wyhlen. Zum Ortstermin an der Baustelle bei der Bahnunterführung am Hörnle hatte Eggers selbst kurzfristig eingeladen. Vielleicht war diese Kurzfristigkeit mit ein Grund, warum nicht einmal zwei Handvoll Interessierter gekommen waren, darunter auch die beiden Gemeinderatsmitglieder Thomas Möcklinghoff (SPD) und Hansruedi Oertlin (Grüne), die sich einige Kritik anhören durften. Eggers bekundete, ihm sei aufgefallen, dass der Bau der neuen Umgehungsstraße auch schon in östlicher Richtung am Rheinufer erfolge. Daraus folgerte der BUND-Vorsitzende, dass dieser Weiterbau „eindeutig nicht für die Bahn-Unterführung erforderlich“ sei, sondern dem Baubeginn der „B34 neu“ entspreche. Er bat daraufhin die im Bündnis „Bessere Mobilität“ beteiligten Gruppen (IG Velo, Interessierte Bürger) zur einer Begehung. Im Vorfeld des Termins hatte Bürgermeister Tobias Benz Eggers sowie auch unsere Zeitung schriftlich informiert, dass die Straße keineswegs weiter als ursprünglich vorgesehen gebaut werde. Benz schrieb: „Dass die B34 neu wie geplant ein Stück in östlicher Richtung weitergeführt wird, liegt daran, dass sonst bei einem Weiterbau ab 2021/22 die Kreuzung zur Unterführung wieder durch Baumaßnahmen beeinträchtigt werden würde.“ Laut Aussage des Regierungspräsidiums werde nicht weiter gebaut als geplant und öffentlich präsentiert. Eggers kritisierte, dass die künftige Umgehungsstraße in einem weiten Bogen hinauf zum Heerweg geführt werde. Diese Trasse mache keinen Sinn, sagte Eggers. Die beste Lösung wäre aus seiner Sicht, die „B 34 neu“ am Heerweg in gerader Linie anzuschließen. Man habe bei den Behörden diesbezüglich Vorschläge eingereicht, diese aber seien nicht durchgedrungen. „Es kann nicht sein, dass der Gemeinderat davon nichts gewusst hat“, ärgerte sich Eggers, der zudem sein weiteres ehrenamtliches Engagement in Frage stellte. Das Treffen wurde zu einer teils emotionalen Abrechnung mit dem Gemeinderat mit dem Vorwurf, das einzige Naherholungsgebiet Grenzachs werde praktisch vollständig vernichtet. „Ich will nicht, dass hier unsere Goldküste zerstört wird“, ergänzte eine Teilnehmerin der Begehung. Man habe sich in diesem Bereich um die Renaturierung des Rheinufers gekümmert, und viel Geld sei hier überdies investiert worden, sagte Eggers und räumte ein, dabei habe man nicht in die andere Richtung geschaut. Die Verantwortlichen könnten durchaus noch einmal neu planen, zeigte sich Eggers sicher, „aber ich sehe, die Gemeinde will es nicht, und der Gemeinderat will es auch nicht.“