^ Grenzach-Wyhlen: „Park & Ride“-Platz kommt 2016 - Grenzach-Wyhlen - Verlagshaus Jaumann

Grenzach-Wyhlen „Park & Ride“-Platz kommt 2016

Die Oberbadische
Der im „Spitzacker“ am Wyhlener Ortseingang geplante „Park & Ride“-Platz soll kommendes Jahr in Betrieb gehen. Foto: Nagengast Foto: Die Oberbadische

Bau am Kreisverkehr am Wyhlener Ortsrand / Gemeinde stellt Plaungskosten in Haushalt 2015 ein

Von Tim Nagengast

Grenzach-Wyhlen. Der am Kreisverkehr bei der Wyhlener „Siedlung“ am Endpunkt der Buslinie 38 angedachte „Park & Ride“-Platz soll im kommenden Jahr realisiert werden. Dieser Pendlerparkplatz soll helfen, den zunehmenden Parkdruck zu mildern, der auf der Doppelgemeinde lastet.

Die Gemeinde werde entsprechende Mittel zur Planung des „P&R“-Platzes in den aktuellen Haushalt einstellen, sagte Ordnungsamtsleiter Jürgen Käuflin auf Anfrage von Karin Lischer (SPD) im Technischen Ausschuss des Gemeinderates. „Ziel ist, dass der Parkplatz 2016 in Betrieb gehen kann“, schob Käuflin nach. Das dafür reservierte, etwa 1500 Quadratmeter große Grundstück im „Spitzacker“ zwischen Rheinfelder Straße und der L143 befinde sich bereits in Gemeindebesitz, ergänzte Bauamtsleiterin Monika Neuhöfer-Avdic. Gegenwärtig sei es aber noch verpachtet.

Siegfried Grether (CDU) plädierte für einen raschen Bau des Pendlerparkplatzes, denn es gebe immer mehr Grenzgänger. Und diese gelte es zum Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr zu bewegen. Das Grundstück am Wyhlener Kreisverkehr sei „geradezu prädestiniert“ für einen „Park & Ride“-Platz, betonte Grether. Jürgen Käuflin hielt fest, dass man dennoch nicht einfach drauflos bauen könne, sondern eben ein Planungsbüro beauftragen müsse. Die Kosten dafür würden in den Haushalt 2015 eingestellt. Ob man unter Umständen Zuschüsse aus dem Pendlerfonds in Anspruch nehmen könne, werde derzeit noch abgeklärt, ergänzte der Ordnungsamtsleiter auf Anfrage von Heinz Intveen (SPD).

Der „recht große Zipfel“ (Käuflin), aus dem die Gemeinde gerne eine „Park & Ride“-Fläche machen würde liegt am Wyhlener Ortseingang aus Richtung Herten/Markhof. Zahlreiche Berufspendler, vor allem Grenzgänger, fahren derzeit Tag für Tag mit dem Auto durch das ohnehin verkehrsgeplagte Grenzach-Wyhlen. Wer auf den – seit Dezember neu alle 15 Minuten verkehrenden – 38er-Bus (Wyhlen-Grenzach-Basel/Neuweiler Straße) umsteigt, stellt sein Auto im Regelfall irgendwo in Grenzach ab. Beispielsweise im Bereich Bahnhof/Zielmattenhalle/Neue Mitte. Diese Grenzgänger will man künftig bereits vorher abfangen – am Ortseingang, bis wohin der Bus ohnehin fährt.

Verkehrsspezialist Rimbert Schürmann von der Firma PTV hatte dem Gemeinderat im Herbst bereits einige Zahlen geliefert (wir berichteten). Das Unternehmen hat für das Trinationale Eurodistrikt Basel eine Studie zur Stärkung des ÖPNV erstellt und entwickelt gemeinsam mit dem Landkreis Lörrach den neuen Nahverkehrsplan. Zu Ersterem gehörten die Erfassung der Verkehrszahlen am Grenzacher Zoll sowie Fahrgastbefragungen in der Buslinie 38. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse nahm PTV als Grundlage für die Frage nach dem Sinn eines „Park & Ride“-Platzes am Rande Wyhlens.

Kurz zusammengefasst: Laut Befragung verfügen rund 80 Prozent der Pendler an ihrem Arbeitsplatz in Basel und Umland über einen Stellplatz. Demnach sind pro Tag rund 5000 Personen über den „Hörnli-Zoll“ Richtung Schweiz unterwegs, rund 1780 Fahrzeuge aus Grenzach-Wyhlen fahren täglich Richtung Basler Zentrum.

Von PTV vorgenommene Erhebungen in der Buslinie 38 haben laut Schürmann ergeben, dass von 180 befragten Fahrgästen immerhin 20 mit dem eigenen Auto zur Bushaltestelle gefahren waren.

Rechne man nun den tatsächlichen Bedarf nach P&R-Plätzen aus, komme man auf eher kleinere Zahlen. Grund: Jene 1780 Autos, die täglich direkt aus Grenzach-Wyhlen nach Basel rollen, brauchen keinen Pendlerparkplatz am Wyhlener Ortsrand Richtung Herten.

Schürmann riet dem Gemeinderat im vergangenen Herbst dennoch zum Bau eines „Park & Ride“-Platzes am Siedlungs-Kreisel – und zwar mit 15 bis 30 Plätzen für den Anfang. Dieser Bedarf sei auf jeden Fall vorhanden. Der Bau solle so erfolgen, dass der Platz modular erweiterbar sei.

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