Der am Wyhlener „Siedlung“-Kreisel vorgesehene „Park & Ride“-Platz soll nicht nur mehr Parkplätze umfassen als bislang vorgesehen. Geht es nach dem Willen der Verwaltung, kommen auch noch ein paar Stellflächen für Wohnmobile dazu. Von Tim Nagengast Grenzach-Wyhlen. „So etwas ist Trend und wird stark nachgefragt“, sagte Bürgermeister Tobias Benz im Technischen Ausschuss des Gemeinderates. Seine Idee: Auf dem im „Spitzacker“ zwischen B 34 und L 139 geplanten „P & R“-Platz sollen zusätzlich Wohnmobile parken können – maximal für drei Tage am Stück und gegen eine Gebühr, „aber es wird kein Campingplatz“. Benz und Planer Kurt Sänger nannten als Beispiele ähnliche Angebote in Bad Bellingen und der Stadt Lahr. Von den – laut erster, unverbindlicher Planung – neun Wohnmobilstellplätzen verspricht sich der Rathauschef eine Verbesserung des touristischen Angebotes in Grenzach-Wyhlen. Um die Kosten für die Wohnmobil-Versorgungsstation mit Wasser-, Abwasser- und Stromanschluss zu refinanzieren, würden andernorts bis zu 20 Euro pro Wohnmobil und Nacht verlangt, nannte Benz ein Beispiel. „Auf diesen Trend sollten wir aufspringen“, regte der Verwaltungschef an. Platz für knapp 50 Autos: Auf dem geplanten Pendlerparkplatz am östlichen Wyhlener Ortseingang sollen bis zu 47 Autos abgestellt werden können. Ob kostenfrei oder nicht soll noch geklärt werden. Im Technischen Ausschuss kamen dabei unterschiedliche Modelle zur Sprache. So gibt es Kommunen, die Besitzern von ÖPNV-Monatskarten das Parken auf „P & R“-Plätzen kostenlos gestatten, während sonstige Nutzer beispielsweise rund zwei Euro pro Tag bezahlen müssen. Angebot für Auswärtige: Doch wer soll den Pendlerparkplatz nutzen" Wohl kaum die Grenzach-Wyhlener selber, denn die Fläche liegt außerhalb des Ortes. Die Idee dahinter ist aber, Berufspendler, die auf den alle 15 Minuten Richtung Basel verkehrenden 38er-Bus umsteigen wollen, schon vor dem Ortseingang „abzufangen“. Denn bislang parken viele Grenzgänger irgendwo „wild“ in Grenzach und Wyhlen, steigen auf den Bus nach Basel um – und blockieren in der Doppelgemeinde Parkplätze für Ortsansässige oder Geschäftskunden. Kosten und Probleme: Wie Planer Kurt Sänger vorrechnete, wird der Bau des „P & R“-Platzes brutto knapp mehr als eine halbe Million Euro kosten – das Grundstück gehört der Gemeinde bereits. Etwaige Fördermöglichkeiten will die Verwaltung noch abklopfen. Erschwerend kommt hinzu, dass sich der „Spitzacker“ nach sommerlichen Starkregenfällen gerne mal in einen See verwandelt. Das Gelände muss daher etwas aufgeschüttet werden und soll ein durchdachtes Wasserableitungssystem bekommen. Weiteres Vorgehen: Was die Mitglieder des Technischen Ausschusses am Dienstagabend zu sehen bekamen, war lediglich ein erster, grober Entwurf. „Es ist noch nichts zementiert“, stellte Bürgermeister Benz klar. Geprüft würden nun Fördermöglichkeiten sowie die Art von Platzgestaltung, Größe, Bepflanzung, Versickerungsmulden, Beleuchtung und Zufahrt – diese wohl nur von der L 139 her.